Beschreibung
Siegfried wird nicht erwachsen, er beginnt nicht, sich des eigenen Verstandes zu bedienen. Seine Naivität dauert zu lange, sie überdauert die Unschuld. Er ist stark, aber blind. Seine Kraft ist manipulierbar, von anderen lenkbar. Seine Erinnerungslosigkeit wird zu Treulosigkeit. Er vergißt Brünnhilde. Dies "Vergessen" ist nicht nur ein sehr alter, es ist zugleich ein sehr aktueller Zug. Es ist eine Eigenschaft des Menschen heute. Siegfrieds "Vergessen" wird zum Epochensymbol. Adolf Dresens kluge Theateressays in 2., durchgesehener Auflage
Autorenportrait
Jahrgang 1935, Studium der Germanistik bei Hans Mayer in Leipzig, Tätigkeit am Theater in Greifswald, am Deutschen Theater Berlin, am Burgtheater Wien, Schauspieldirektor in Frankfurt/Main, freier Regisseur, Inszenierungen in Brüssel, London, Paris und Wien. Am 11. Juni 2001 verstarb Adolf Dresen in Leipzig.
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