Balalaika und Bierkrug, Trunksucht und Pedanterie, wilder Kosak und faschistische Bestie - extreme Eigenschaften haben über Jahrhunderte die gegenseitigen Bilder von Russen und Deutschen bestimmt. Als Freund- wie als Feindbilder haben sie politisches Handeln beeinflusst, mit Hassbildern wurde schließlich der Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion gerechtfertigt. Heute, in Zeiten freundlicher Beziehungen zwischen Russen und Deutschen, ist ein Rückblick auf die Entstehung und die historischen Bedingungen bedeutsam, damit alte Stereotype nicht wieder unsere Wahrnehmung und unser Handeln bestimmen.

Peter Weidhaas: Jahrgang 1938; Kindheit in Berlin, Schulzeit in Braunau am Inn und Mülheim an der Ruhr, Jugend als Tramper in Europa, Buchhändlerlehre, Studium der Graphischen Techniken in Kopenhagen; Produktionsleitung einer dänischen Buchbinderei, Buchhersteller in einem wissenschaftlichen Verlag in Stuttgart, seit 1968 Mitarbeiter der Ausstellungs- und Messe GmbH des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, zunächst zuständig für Buchausstellungen im Ausland, 1975-2000 Geschäftsführer der Frankfurter Buchmesse, seit 2000 Präsident der Konferenz der Internationalen Buchmessen.