Das Leben des Filmdokumentaristen Gerhard Scheumann (1930-1998), der zu den herausragenden Persönlichkeiten der Medienöffentlichkeit der DDR bis zu ihrem Ende gehörte. Mit dieser Biografie werden Widersprüche einer sowohl außergewöhnlich verlaufenen Karriere im Mediensystem der DDR als auch deren persönlicher wie institutioneller "Abwicklung" nach 1990 nachgezeichnet. Hier wird das individuelle Schicksal des Filmdokumentaristen auf den weit mehr als nur auf ihn selbst bezogenen Er-fahrungshintergrund einer Generation dargelegt, die sich erst nach 1945 unter den Bedingungen des Kalten Krieges und der Teilung Deutschlands mehr und mehr in Ost und West voneinander zu unterscheiden begann, deren prägende "Kindheitsmuster", von Ausnahmen abgesehen, unter der Erziehungsdiktatur des deutschen Faschismus dagegen kollektiv vorgegeben waren.