Beschreibung
Es war einmal vor mehr als 150 Jahren in Bayern, da begab sich ein königlich-bayerischer Ministerialrat auf Entdeckungsreise in die Tiefen des Landes - und fand einen echten Schatz: unzählige Märchen, Sagen, Legenden, Schwänke, Abzählreime, Lieder und Sprichwörter, die in der mündlichen Tradition überdauert hatten. Franz Xaver von Schönwerth hieß der Mann, der sich um die Mitte des 19. Jahrhunderts als Volkskundler, Sprachforscher, Sagen- und Märchensammler einen Namen machte und von Zeitgenossen wie den Gebrüdern Grimm hoch geschätzt wurde. Erika Eichenseer, eine der besten Kennerinnen des Schönwerth-Nachlasses, hat die gewaltige Sammlung von Märchen und Mythen mit scharfem Blick durchforstet und die schönsten schaurigen Erzählungen ausgewählt. Hier haben Gespenster, Schwarzkünstler und Wunderärzte, garstige Zwerge, wilde Riesen und bleiche Seefräulein mit seidenen Haaren ihren Auftritt. Pfarrer, denen vor rein gar nichts graust, und ebenso bauernschlaue wie bärenstarke Hirten machen ihr Glück, während ein angehender Meisterdieb feine Damen und geistliche Herren das Fürchten lehrt. Der Künstler Michael Mathias Prechtl hat all diesen mal schaurigen, mal betörenden Figuren in seinen Holzschnitten Gestalt verliehen.
Autorenportrait
Franz Xaver von Schönwerth (1810 - 1886) machte sich um die Mitte des 19. Jahrhunderts als Volkskundler und Sprachforscher einen großen Namen. Von seinen Zeitgenossen den Gebrüdern Grimm wurde er vor allem für seine Arbeit als Sagen- und Märchensammler hoch geschätzt. Sein schier unerschöpflicher Nachlass liegt zum Großteil brach und wird nun endlich zugänglich gemacht.