Beschreibung
Am 29. November 1970 sah man es zum ersten Mal, das Augenpaar im Breitwandformat, um das sich zum Soundtrack von Klaus Doldinger konzentrische Kreise schlängeln. Damals ahnte vermutlich niemand, dass der »Tatort« noch 40 Jahre später fast jeden Sonntag Millionen von Zuschauern 90 Minuten Spannung zum Ausklang des Wochenendes bescheren würde. Mittlerweile ist die Krimi-Reihe nicht nur die langlebigste, sondern auch die erfolgreichste deutsche TV-Serie aller Zeiten, die durchschnittlich 8,5 Millionen Zuschauer Sonntag für Sonntag vor die Geräte bannt. Der Tatort ist außerdem längst Kult. Fanclubs treffen sich zum gemeinsamen Gucken, es gibt »Tatort-Cafés«, im Internet pflegen hartgesottene Fans Dutzende von Seiten. Kein Wunder, sind die Krimis doch meist hochkarätig besetzt, originell und oft ganz anders, als man anfangs denkt. Häufig bieten sie Anlass zu heftigen Diskussionen, die das private und berufliche Umfeld tagelang beschäftigen. Als der erste »Tatort« im Fernsehen lief, waren Silke Porath noch nicht geboren und Kurt-J. Heering gerade 17 geworden. Aus unterschiedlichen Perspektiven haben die Autoren 30 bzw. 40 Jahre »Tatort« hautnah miterlebt. In 111 kleinen Geschichten frönen sie in ihrem Buch ihrer ausgeprägten Liebe zum »Tatort«: Sie beleuchten die Highlights aus über 40 Jahren, zeigen, warum die Folgen oft Geschichtsreisen sind, widmen sich den Macken der Kommissare, graben die schrägsten Geschichten aus, schauen sich die Ermittler genauer an, enttarnen (peinliche) Prominenz im Tatort und erzählen Wissenswertes über Ambiente, Kolorit, Regisseure, Autoren sowie Nebendarsteller. »111 Gründe, Tatort zu lieben« ist eine amüsante, informative und anregende Liebeserklärung, die manchmal auch ein bisschen böse ist - vor allem aber ist sie ein Muss für alle »Tatort«-Fans!
Autorenportrait
Kurt-J. Heering, geboren 1953, arbeitet nach vielen Jahren in der Verlags- und Lizenzszene als Autor und Literaturagent im Rheinland. Seine letzten Veröffentlichungen sind 'Apokalypse 2012. Die Weltuntergangsprophezeiungen der Maya' (zusammen mit Jo Müller) und '50 Jahre Fußball-Bundesliga'.
Leseprobe
»Horst Schimanski alias Götz George stellte mit seinem prolligen Auftreten das Bild des deutschen Polizeibeamten auf den Kopf und revolutionierte gemeinsam mit den Drehbuchautoren Thomas Wittenburg und Horst Vocks sowie Regisseur Hajo Gies das Krimi-Genre insgesamt. Das Erzähltempo des Films beschleunigte sich rasant und gipfelte immer wieder in Action-Sequenzen, die man bis dahin fast nur aus US-amerikanischen Produktionen oder aus Bond-Filmen kannte. Vor allem aber prügelte und prollte sich George durch die Handlung, bediente sich mit Vorliebe der Fäkalsprache und verstieß unzählige Male gegen den Verhaltens- und Ehrenkodex realer Polizeibeamter. Zusätzlichen Reiz gewann das Flair des Schmuddelbullen durch die Kontrastierung mit seinem Partner Thanner, dargestellt von Eberhard Feik. Der parliert perfekt auf Französisch, trägt Anzug und Pullunder und belehrt einen Verdächtigen schon mal mit präzisen grammatischen Erläuterungen, weshalb er einen Satz im Protokoll nochmals ändern müsse. Gemeinsam bildeten sie ein Dream-Team, das die harten Action-Szenen um Comedy-Elemente bereicherte.« Silke Porath & Kurt-J. Heering
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