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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783862652518
Sprache: Deutsch
Umfang: 344 S.
Format (T/L/B): 3.4 x 20.4 x 13.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Die Stadt, in der die 16-jährige Mika lebt, gleicht dem Paradies: Blumen blühen überall, die Menschen lächeln einander freundlich an und die Sonne scheint 365 Tage im Jahr. Dennoch ist Mika nicht glücklich. Seit sie vor acht Jahren am staatlich angeordneten Persönlichkeitstest teilnehmen musste, ahnt sie, dass die Realität außerhalb von Seelenheide ganz anders aussieht, als sie das Fernsehen glauben machen will. Ihre Vermutung bestätigt sich, als eines Tages ein fremder Junge auf der Mauer in ihrem Garten sitzt. Aaron gehört zu den »Risi­kos«, die als Kinder von ihren Eltern getrennt werden, weil sie sich zu Freidenkern entwickeln könnten. Die Regierung hat Angst vor ihnen, nennt sie Verbrecher - und sperrt sie ein. Aaron konnte fliehen und will nun das System stürzen, das ihn und Tausende andere aussortiert hat. Mika ist vom ersten Moment an fasziniert von Aaron und begibt sich mit ihm auf die gefährliche Mission. Doch schon bald muss sie sich nicht nur mit Kopfgeldjägern auseinandersetzen, sondern auch mit Janna, die bei dem Test zum »Machtmenschen« erkoren wurde.

Autorenportrait

Anna Palm wurde 1995 in Aachen geboren und ist Schülerin an einem Gymnasium in Neuss. Nach ihrem humorvollen Debütroman "Ellen, Schutzengel" und der Dystopie "Die Selbstvergessenen" erscheint nun ihr drittes Buch im Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag.

Leseprobe

»Mika, holst mir noch schnell Schnittlauch?, sagt meine Mutter, während sie Tomaten würfelt. Ich schnappe mir ein Küchenmesser und gehe in den Garten. Es ist ein wenig kühl geworden, der Wind pustet mir die Haare in die Augen. Ich werfe den Kopf nach hinten, um etwas sehen zu können, und gehe in die Knie. Gerade als ich die Halme in der Hand halte und mich zum Gehen wende, erklingt eine Stimme. Dürfen Harmoniemenschen galoppieren? Ich zucke zusammen. Das Messer rutscht mir fast aus der Hand. Meine schlotternden Finger krallen sich am Griff fest. Es sind nicht die Worte, obwohl sie schlimm genug sind, es ist der Klang der Stimme. Tief, rau, knisternd. Ein gefährliches Knistern, wie das einer Feuerwerksrakete, die jede Sekunde explodiert. Ich fahre herum. Es sitzt ein Junge auf der Mauer in unserem Garten. Er hat dunkles Haar und ein zerrissenes T-Shirt. Und er hält etwas Grünes in den Händen. Er isst meinen Apfel. Den Apfel, den ich vorhin über die Mauer geschleudert habe. Harmoniemädchen, ich hab dich was gefragt. Dürft ihr galoppieren? Ich glaube nicht, oder? Er beißt schmatzend in den Apfel. Ich muss ins Haus. Ich muss sofort ins Haus. Er ist gefährlich. Wir dürfen uns nicht sehen. Wir dürfen nicht miteinander reden. Das ist verboten. Haaarmooonieeemädchen?, ruft er erneut. Ich versuche, etwas zu sagen, bringe aber nur eine Reihe unverständlicher Laute heraus, während mein Herz zerspringt, als wäre es aus Glas. Ich muss ins Haus. Warum gehe ich nicht? Warum?«