Brand und Mord

Historischer Roman, Britannien-Saga 2

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783862824106
Sprache: Deutsch
Umfang: 468 S.
Format (T/L/B): 3.2 x 21 x 13.9 cm
Einband: Paperback

Beschreibung

Britannien im 5. Jahrhundert nach Christus: Die Insel ist auf den Schutz fremder Krieger angewiesen. Immer mehr Sachsen und Friesen strömen in das Lager des berühmten Heerführers Hengist, der zum Schwiegervater des britannischen Hochkönigs aufgestiegen ist. Doch Intrigen treiben einen Keil zwischen die Britannier und ihre Söldner und die Nordseegermanen erheben sich gegen ihre Herren. Ganz Britannien versinkt in Blut und Feuer. Hengists Tochter Rowena und ihre alte Liebe Ceretic fliehen bis an die äußersten Enden der Welt, während sich der sächsische Schiffsführer Ordulf aus Dithmarschen immer tiefer in eine blutige Fehde verstrickt. Auf der Suche nach einer neuen Heimat führt er seine Mannschaft bis in das nördliche Reich der hünenhaften Jüten. Wie auch in Band 1, Hengist und Horsa. Die Britannien-Saga, fußt der Roman auf den eher spärlichen schriftlichen und archäologischen Quellen der Völkerwanderungszeit im heutigen Norddeutschland und auf den britischen Inseln. Dort wo die Quellen versiegen führt der Autor konsequent die schon im ersten Band eingewobenen Sagen aus der Welt der Nordseegermanen und Kelten weiter.

Autorenportrait

Sven R. Kantelhardt, Jahrgang '76, wurde in Gießen geboren und studierte dort, in Cádiz/Andalusien und Louisville/Kentucky Medizin und Ökotrophologie. Nach kurzer Tätigkeit in einem kleineren Missions-Krankenhaus in Gahini/Ruanda zog er über Winterthur, Lübeck und Göttingen nach Mainz, wo er derzeit in der Neurochirurgischen Universitätsklinik arbeitet. Obwohl ihn eine ausgeprägte Reiselust in inzwischen mehr als 50 Länder auf den meisten Kontinenten trieb, kehrt er auch mit seinem neuen Roman in die Heimat der eigenen Vorfahren zurück. Die Recherchen für "Hengist und Horsa" führten ihn aber nicht nur an die heimische Nordseeküste, sondern auch rund um die britischen Inseln, oft mit dem Segelboot oder zu Pferde, und schließlich bis hinauf zu den winterlichen Shetlandinseln. Nach "Mönchsblut" und "Hengist und Horsa" ist "Brand und Mord" sein dritter Roman.

Leseprobe

Aus Kapitel II. Alte Freunde Verulanum im Oktober 443 Ceretic Nach einigen Tagen, in denen Ceretic vergebens auf eine Gelegenheit, sich Rowena zu erklären, gehofft hatte, bemerkte er einige Regelmäßigkeiten in ihrem Tagesablauf. Abends verschwand sie für eine Stunde oder mehr aus dem Palast. Bald verriet ihm ein Stalljunge die Ursache für dieses seltsame Verhalten: Sie pflegte jeden Tag eine Runde durch die Ställe zu drehen, um nach ihrem grauen Sachsenhengst zu sehen. Eine bäuerliche Gewohnheit aus ihrer sächsischen Heimat, doch ihr Ehemann sah offenbar keine Veranlassung, ihr diese harmlose Freude zu vergällen. Schließlich nahm Ceretic all seinen Mut zusammen und packte die Gelegenheit beim Schopf. Er hatte sich inzwischen mit dem Stalljungen ins Einvernehmen gesetzt und konnte so, ohne Aufsehen zu erregen, in diesem Teil des königlichen Hofes verkehren. Wie erhofft, traf er Rowena mit dem Tier allein. Hinter einem Balken hielt er inne und beobachtete sie. Sie war so schön wie an jenem Tage, als sie sich am Beufleet vor ihres Vaters Hof ewige Liebe und Treue geschworen hatten. Doch die Geste, mit der sie dem Ross das Brot von der königlichen Tafel fütterte, hatte nichts mit der damaligen Rowena zu tun. Sie wirkte langsam und unglaublich traurig. Die Königin musste seine heimliche Anwesenheit irgendwie gespürt haben. Vielleicht war es sein rascher Atem, den sie vernahm, denn plötzlich, ohne sich zu ihm umzuwenden, sprach sie ihn an. 'Ceretic ap Ruohim', begrüßte ihn ihre eisige Stimme. 'Der erfolgreiche Werber meines Mannes. Erst holt er ihm die Krieger Sachsens und dann wirbt er ihm als Draufgabe noch eine Ehefrau! Ich bin erstaunt, dass du dich noch hierher traust. Doch eins muss ich dir lassen: Kühn warst du schon immer.' Nun wandte sie sich endlich um. Böse funkelten ihre klaren blauen Augen. Ceretic fühlte es wie Stiche in der Brust. Doch gleichzeitig wurde ihm klar, wie töricht es gewesen war, zu fliehen. Diese Frau war sein Leben, und wenn er sie schon nicht haben konnte, so wollte er doch gern sein Leben geben, sie zu beschützen. 'Du hast Recht, mit mir zu schimpfen', gestand er. Sie hob erstaunt die Augenbrauen. 'Soll das eine Entschuldigung werden?' Ihre Stimme hatte nichts von der Kälte verloren. 'Nur dafür, dass ich geflohen bin. Ich konnte nicht ertragen, wie mein König seine Hand nach dir ausstreckte, aber ich konnte es auch nicht verhindern.' 'Du konntest es nicht verhindern? Du hast doch selbst für ihn geworben!', lachte sie, aber ohne jede Freude in der Stimme. Ceretic wurde es heiß. Er spürte, dass dieses Gespräch über Glück und Unglück seines weiteren Lebens entscheiden würde. 'Ich schulde meinem König dieselbe Treue wie du deinem Vater', erwiderte er grob. Er sah etwas wie Schuldbewusstsein in ihren Augen. Es tat ihm weh, sie zu verletzen, aber er musste ihren Eismantel durchbrechen. 'Wie kann ich mich, als einfaches Mädchen, dem Willen meines Vaters und seines selbsterwählten Königs widersetzen? Es ist nicht gerecht, dass gerade du so redest. Ich hatte keine Wahl.' 'Dieselbe Wahl wie ich. Auch du hättest fliehen können', behauptete er hart, auch wenn ihm klar war, dass man so etwas schwerlich von einem jungen Mädchen verlangen konnte. 'So war es nur deine Königstreue, die dich dazu trieb, meinem Vater diese Ehe anzutragen?', fragte sie und ihr Gesicht nahm einen bestürzten Ausdruck an. 'War es denn nicht von Anfang an so geplant?' Die letzte Frage kam drängend. 'Selbst meine Königstreue hätte mich nicht so weit getrieben, und auch nicht, dass mir Vortigern mit dem Tode drohte, wenn ich nicht nach seinem Wunsch übersetze. Aber als du selbst mich sofort fallen ließest und verdammtest, ohne zu fragen, warum, das war zu viel für mich. Ich dachte, ich würde auf der Stelle sterben, dort in deines Vaters Halle. Außerdem wollte ich dich auch nicht um einen sicheren Hof und um die Treue zu deinem Vater betrügen, wo ich die Geschehnisse doch ohnehin nicht abwenden konnte. Ich dachte, es sei viellei

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