Beschreibung
Am 30. September 1938 wurde sämtlichen jüdischen Ärzten die Approbation entzogen. Dennoch mussten zurückgebliebeneJuden medizinisch versorgt werden, wenn sie krank wurden, vor allem weil man die Arbeitskraft der jüdischen Zwangsarbeiter brauchte. "Arische" Ärzte sollten dies nicht tun, da die Nazis eine diffuse Angst vor Ansteckungsherden hatten und "Arier" und Juden keinen Kontakt miteinander haben durften. Jüdische Ärzte gab es nun aber nicht mehr. Also musste ein neues Konstrukt her: der Krankenbehandler. In Berlin wurden die meisten Krankenbehandler eingesetzt.Für diese Studie konnten erstmalig Informationen zu 368 Krankenbehandlern ausfindig gemacht und zusammengetragen werden. All diese Helfer in großer Not waren in einer gefährlichen Zeit eine wichtige Stütze für krank gewordene oder verletzte Juden. Aber sie gerieten damit auch in schwierige ethische Dilemmata, da sie beispielsweise in das Deportationsgeschehen eingebunden wurden.
Autorenportrait
Rebecca Schwoch ist promovierte Historikerin und seit 2003 wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Psychiatriegeschichte und Ärztliche Standespolitik im 19. und 20. Jahrhundert und Medizin im Nationalsozialismus.
Inhalt
Vorwort 1. Einleitung 1.1 Zur Quellensituation 1.2 Zum Forschungsstand 2. Zur Verfolgung jüdischer Ärzte 2.1 Jüdische Ärzte im 19. und frühen 20. Jahrhundert 2.2 Gesetzliche Krankenversicherung Krankenkassen Kassenärzte 2.3 Sukzessive Verdrängung aus dem Beruf 3. Eine nationalsozialistische Erfindung: der Krankenbehandler 3.1 Bezeichnung und Kenntlichmachung 3.2 Organisatorisches 3.3 Der Beauftragte für Jüdische Behandler: Arno Hermann 3.4 Vorschriften für Berliner Krankenbehandler 3.5 Beteiligte Institutionen in Berlin 4. Ärztlicher Alltag von Krankenbehandlern in Berlin 4.1 Trennung von "Ariern" und Juden 4.2 "Praktisch zum Verhungern verurteilt" 4.3 Medizinische Versorgung im Krankenhaus 4.4 Medizinische Versorgung in der Praxis 4.5 Krankenbehandler, Arbeitsfähigkeit und Deportation 5. Eine kollektivbiographische Annäherung an 369 Krankenbehandler 5.1 Die Gruppe der 351 Männer 5.2 Die Gruppe der 18 Frauen 6. Berliner Krankenbehandler: 369 Schicksale 7. Ethische Dilemmata und die Frage nach den Handlungsspielräumen 8. Zusammenfassung 9. Anhang 9.1 Abkürzungsverzeichnis 9.2 Archive, Ämter, Bibliotheken und Nachlässe 9.3 Literaturverzeichnis 9.4 Gesetzliche Maßnahmen 9.5 Abbildungsnachweis Namensverzeichnis
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