Beschreibung
Es war Sommer 1994. Sie befanden sich bei Nadlag, auf der rumänischen Seite der Grenze. Zum zweiten Mal in fünf Jahren standen sie an derselben Stelle. Nichts schien sich geändert zu haben. Die Natur war die gleiche, die sie im Sommer 1989 zurückgelassen hatten, alles um sie herum wie damals: die vertraute Landschaft, die Gebäude, sogar die Menschen. Nach der Flucht aus der kommunistischen Hölle Rumäniens setzt die wiedervereinigte Familie ihren Weg in die Fremde fort. Die Wende hat in Europa viele Grenzen geöffnet, jedoch noch mehr Türen geschlossen. Die zahlreichen Heimatlosen irren unentschlossen zwischen zwei Welten umher, auf der Suche nach dem ersehnten Paradies. Ringen um Integration in der neuen Welt, kurze Besuche in der alten Heimat. Dort wurde die altbekannte Hydra keinesfalls erlegt, sie herrscht gleichermaßen über Erinnerungen und enttäuschte Hoffnungen, lässt neue Köpfe auftauchen, grauenhafte Zukunftsvisionen wahr werden und die utopischen alten Träume verblassen. Was müssen Leute wie Stella und Stefan tun, anfangen oder beenden, um endlich in der Gegenwart zu leben?
Autorenportrait
Steliana Huhulescu, *1960 in Silistea Gumesti (Rumänien). Studium der Medizin, lebt in Wien. Veröffentlichungen: "Flucht aus der Hölle", Ausgezeichnet mit dem Epik Debütpreis 2014. Seit 2011 Mitglied im Exil-P.E.N.