Beschreibung
Vor Euch liegen vier Märchen und eine Geschichte aus Georgien. Wir haben Euch die bei den georgischen Kindern am beliebtesten und bekanntesten literarischen Arbeiten ausgesucht, die wir einst selbst und auch unsere Kinder mit Vergnügen gelesen haben. Sie sind lustig und locker, sie geben Mut und Kraft, machen nachdenklich und regen an, im Leben aktiv sowie gewandt zu sein und nicht alles als gegeben hinzunehmen. Einen besonderen Platz nimmt das Thema der Freundschaft ein und die Erfahrung, dass sich Mühe und Ausdauer auszahlen.
Autorenportrait
Niko Lomouri (1852-1915) lernte an der Geistlichen Lehranstalt in Gori und am Geistlichen Seminar in Tbilissi. Ab 1875 studierte er an der Kiewer Geistlichen Akademie, die er 1879 abschloss. Danach begann der Absolvent eine Arbeit am Georgischen Gymnasium Tbilissi und unterrichtete ab 1881 am Lehrerseminar sowie am Progymnasium für Frauen in Gori. Die ersten Gedichte veröffentlichte Lomouri 1871 in der Zeitschrift "Mnatobi". 1885 wurden seine Gedichte und Erzählungen erstmals als Einzelausgabe gedruckt. Das Hauptthema seiner Erzählungen ist das georgische Dorf nach der Auflösung der Leibeigenschaft in den 1860er Jahren. Wie die russischen Volkstümler seiner Zeit stellte er sich auf die Seite des Volkes, obwohl er es nicht verherrlichte. Der Schriftsteller maß der Bildung des Volkes eine große Rolle zu, da die Bauernschaft seiner Meinung nach ungebildet und abergläubig war und einige Sitten ihre Entwicklung behinderten. Das ist auch klar aus der vorliegenden Erzählung, die 1906 verfasst wurde, zu erkennen. Der Autor schrieb neben Gedichten und Erzählungen auch literaturkritische Artikel.