Beschreibung
Walter Benjamin, Leo Löwenthal, Leo Strauss, Franz Neumann, Hannah Arendt, Theodor W. Adorno verkörperten einen besonderen Typus des Wissenschaftlers. Was die ideengeschichtliche Tradition als den Konflikt zwischen Theorie und Praxis gekannt hat, erfuhr im "Zeitalter der Extreme" (Eric Hobsbawm) sowohl eine existentielle Vertiefung als auch eine bisher unbekannte Verschärfung: Diese Wissenschaftler wurden durch politische Verfolgung und Flucht, durch Exil und die Drohung des Holocaust aus ihrem angestammten Wirkungsfeld herausgerissen und mussten sich in einem anderen Umfeld neu orientieren. Alfons Söllner skizziert die historische Formierung des "Political Scholar", portraitiert seine einflussreichsten Vertreter und fragt nach ihrem Platz in der weiteren Intellektuellengeschichte des 20. Jahrhunderts. '. Da keine politische Ordnung die politische Freiheit vollkommen verwirklichen kann, muss die politische Theorie immer kritisch sein. Eine konformistische politische Theorie ist keine Theorie.' (Franz Neumann)
Autorenportrait
Alfons Söllner ist Professor für Politische Theorie und Ideengeschichte und lehrte bis 2012 an der Technischen Universität Chemnitz. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Wirkungsgeschichte der intellektuellen Hitler-Flüchtlinge: besonders Frankfurter Schule, Emigration der Politikwissenschaftler und Verwestlichung der politischen Kultur nach 1945.