Beschreibung
Vom neuen Menschen war vor allem im ersten Jahrzehnt der DDR oft die Rede. Dem Konzept lag die Überzeugung zugrunde, durch humane Verhältnisse, die auf dem gesellschaftlichen Charakter der Arbeit basieren, einen in seinem Wesen gewandelten, guten Menschen formen zu können. Den Schriftstellern und Künstlern wurde die Rolle von 'Volkspädagogen' zuteil, die das Werden des neuen Menschen darstellen und für den Aufbau des Sozialismus begeistern sollten. Besonders für die junge Autorengeneration besaß nach 1945 dieses positive, emphatisch mit dem Signum des Neuen besetzte Menschenbild eine wichtige Orientierungsfunktion. Der Band versammelt Beiträge, die das Leitbild vom neuen Menschen einerseits präzise erfassen und andererseits danach fragen, wie sich Schriftsteller und Künstler dieses Konzept (kritisch) aneigneten und wie sich in ihren Werken die mit ihm unvermeidlich verbundenen Bruchlinien und Konfliktfelder darstellen.
Autorenportrait
Katrin Löffler studierte in Leipzig Germanistik, Geschichte sowie Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft. Sie promovierte 2004 mit einer Studie über anthropologische Konzeptionen in der Literatur der Aufklärung und arbeitete im Rahmen eines Habilitationsstipendiums über Identitätskonstruktionen in autobiographischen Texten, die nach 1989 über das Leben in der DDR geschrieben worden sind. Zu ihren Veröffentlichungen gehören Bücher und Beiträge über die Literatur der Aufklärung, das christlich-jüdische Gespräch in der DDR und die Leipziger Stadtgeschichte. Seit Mai 2013 ist sie Mitarbeiterin im Göttinger Akademie-Projekt 'Gelehrte Journale und Zeitungen als Netzwerke des Wissens im Zeitalter der Aufklärung'.
Sonstiges
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