Demonstrationsrecht im Wandel

Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts seit dem Brokdorf-Beschluss zur Versammlungsfreiheit und be-gleitenden Grundrechten (insb. Art. 2,3,5,8,9 GG), Jahrbuch öffentliche Sicherheit 16, Sonderbände

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783866768079
Sprache: Deutsch
Umfang: 241 S.
Format (T/L/B): 1.3 x 21.1 x 14.8 cm
Auflage: 4. Auflage 2023
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Versammlungen unter freiem Himmel haben sich aufgrund des Erstarkens rechtsextremistischer, fremdenfeindli-cher Tendenzen in der Bevölkerung in letzter Zeit erheblich quantitativ vermehrt. Pegida und ihre verschiedenen Ableger, immer noch die NPD - wenn auch schwindend - und der sog. Flügel der AfD sind dafür beredtes Bei-spiel. Dazu gesellt sich insbesondere die Gruppe der sog. Reichsbürger, die neben den Aufmärschen bereits zweimal einen Staatsstreich planten. Die Gegenbewegungen gestalten zwar bürgerliche Kreise. Ihre Wahrnehmung geht aber in der Öffentlichkeit durch Gewaltexzesse insbesondere aus der linksextremistischen Szene (Autonome) unter. Die Polizei rüstet auf - zum Unmut von dadurch in ihren Grundrechten betroffenen Menschen. In den Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts zur Versammlungsfreiheit spielen Rechtsprechungstraditi-on, Staatsräson und auch der Zeitgeist eine wesentliche Rolle. Denn auch das Recht spiegelt lediglich eine ak-tuelle politische Situation wider, welche die Gesetzgeber durch ihr Gesetz beherrschen wollen. So sind die Richter des Ersten und Zweiten Senats des Bundesverfassungsgerichts ebenfalls nicht frei von Beeinflussung durch ihre Umwelt. Anhand vieler Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts zur Versammlungsfreiheit vom Brokdorf-Beschluss bis zu den Corona-Pandemie-Beschlussfassungen 2020 sowie den mit der Versammlungsfreiheit im Zusammen-hang stehenden Grundrechten lässt sich deutlich erkennen, dass beide Senate des Gerichts zwischen dem Schutz der Grundrechte und der Funktionsfähigkeit des Staates oszillieren. Dabei scheuen sich die Richterinnen und Rich-ter nicht, eigene rechtspolitische Auffassungen in ihren Entscheidungen unterzubringen, mit denen sie auch Rechtstraditionen durchbrechen. Das Buch dokumentiert auszugsweise diese maßgeblichen Entscheidungen zur Versammlungsfreiheit einschließlich ihrer Ausstrahlungswirkung in das Zivilrecht und weist den Gerichtsentscheidungen in der Kommentierung Recht-sprechungstradition, Staatsräson und Zeitgeist nach.