Beschreibung
Günter Giesenfelds Schreiben ist geleitet von großer Neugier auf die Menschen und starkem Interesse an der historischen Rolle Indochinas in der Geschichte der neueren Zeit. Empathisch verfolgt er Vietnams Bemühen, im Zeitalter der Globalisierung den Weg einer eigenständigen demokratischen Entwicklung zu gehen, ein geradezu akrobatisches Kunststück in der Ära des ungezügelten Kapitalismus, der Herrschaft ökonomischen Denkens und neuer Despotien als Indizien für antidemokratische Tendenzen weltweit. Giesenfelds Sympathien gelten dem vietnamesischen Versuch, sich gerade so weit auf diese übermächtigen Kräfte einzulassen, wie es nötig ist, um der Bevölkerung ein Mindestmaß an Sicherheit, Wohlstand und Glück zu ermöglichen - ein Balanceakt, der mit Erfolgen und Rückschlägen bis heute durchgehalten wird. Das Buch bietet Momentaufnahmen geschichtlicher Wendepunkte, politische Kommentare und Polemiken, Reiseberichte, Analysen, Interviews sowie ausgewählte Buch- und Filmkritiken. Die Texte spiegeln Günter Giesenfelds lebenslange Beschäftigung mit Vietnam und seine Haltung >kritischer Solidarität<, die sich ganz auf die konkrete Wirklichkeit einlässt, ohne in Idealisierungen abzudriften.
Autorenportrait
Günter Giesenfeld, geb. 1938, seit 1969 aktiv in der Vietnambewegung, lehrte bis 2003 als Germanist, Film- und Medienwissenschaftler an der Uni Marburg, arbeitete für das Kultusministerium und ist Übersetzer, Filmregisseur sowie Redakteur der Zeitschrift "Augen-Blick". "Land der Reisfelder", sein berühmter, immer wieder aktualisierter und erweiterter Klassiker des politischen Sachbuchs, gibt umfassende Einblicke in die dreitausendjährige Geschichte Indochinas bis zur Gegenwart.