Fundament der Hoffnung

Die Geschichte von Nehemia

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783868275582
Sprache: Deutsch
Umfang: 464 S.
Format (T/L/B): 4 x 20.5 x 13.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Um 445 v. Chr.: Nehemia, ein Mann in den besten Jahren, ist Mundschenk am Hof des persischen Großkönigs Artaxerxes. Als eine Delegation aus dem fernen Juda eintrifft, hört er mit Entsetzen, dass Jerusalems Mauern immer noch verwüstet sind. Durch das Eingreifen Gottes wird er zum Statthalter von Juda ernannt und reist in das Land seiner Vorväter. Im Gepäck hat er den geheimen Plan, die Mauern Jerusalems wieder aufzubauen und für die Sicherheit seiner Einwohner zu sorgen. Doch Nehemia stößt auf Widerstand - bei den Statthaltern der Nachbarvölker und sogar in den eigenen Reihen. Aber es gibt auch Menschen wie Chana und ihre Schwestern, die tatkräftig beim Wiederaufbau Jerusalems helfen. Und dann ist da noch Nava, ein junges Mädchen. Als Leibeigene eines reichen Landbesitzers hat sie ihren ganz eigenen Kampf auszufechten.

Autorenportrait

Lynn Austin ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und lebt am Lake Michigan. Ihre zahlreichen Romane sind allesamt Bestseller und mit unzähligen Preisen ausgezeichnet worden. In Deutschland gilt sie als die beliebteste christliche Romanautorin.

Leseprobe

1 Susa, Persien, 28 Jahre später im Dezember Nehemia stieg die Wendeltreppe zur Palastküche hinunter und blieb dann unter dem Torbogen stehen, um die Wärme der lodernden Herdfeuer und riesigen Öfen zu genießen. Der Duft von gebratenem Fleisch und frisch gebackenem Brot schlug ihm entgegen. Diesen Teil seiner Arbeit mochte er, vor allem früh an einem Wintermorgen wie diesem, an dem es schwierig war, die großen Räume im Obergeschoss des Palastes zu heizen. Er sah zu, wie die schwitzenden Köche mit ihren roten Gesichtern und die Küchenjungen hin und her liefen, Gemüse zerkleinerten, eine Ziege häuteten und Wasservögel rupften. Diese Männer würden wahrscheinlich lieber in einem kühleren Raum arbeiten. Niemand blickte auf, als Nehemia den riesigen Arbeitsbereich betrat, der groß genug war, um Essen für den König und Tausende von Gästen zuzubereiten. Als Mundschenk des Königs, der vollstes Vertrauen genoss, inspizierte Nehemia täglich die Palastküche und die Lagerräume und überzeugte sich davon, dass nichts und niemand, der für König Artaxerxes eine Gefahr bedeuten könnte, durch die Hintertür hereinkam und in die Küche oder die Steintreppe hinauf zum Speisesaal des Königs gebracht wurde. Die schmalen Fenster standen offen und Nehemia hörte das Rattern hölzerner Räder und die schweren Hufe der Ochsen von draußen heraufdringen, als ein Lieferant sich näherte. Die Ladung Wein, die er erwartete, war eingetroffen. Er durchquerte den verräucherten Raum, um die breiten Türen für die Lieferung zu öffnen. Sofort schlug ihm ein Schwall kalte Luft entgegen, die trockenes Laub hereinwehte. Draußen hielt ein Wagen, der hoch mit Tonkrügen beladen und mit Stroh gepolstert war. Nehemia zog sein Schwert, um das Stroh nach blinden Passagieren abzusuchen. "Guten Morgen, Saul", sagte er zu dem Fahrer, der das Ochsengespann führte. Der Fahrer befestigte die Zügel an einem Pfosten und wandte sich um. Es war nicht Saul. Ein Fremder stand vor ihm. Sofort war Nehemia auf der Hut. "Wer bist du? Was machst du hier?" "Ich bin Schela ben Hobja. Ich übernehme heute für Saul die Auslieferung." "Nicht ohne meine Genehmigung! Warum weiß ich nichts davon? Wer hat dich durchs Tor gelassen? Wer ist dafür verantwortlich?" "Ich habe es ihm erlaubt", sagte eine Stimme hinter Nehemia. Er fuhr herum und stand Joed gegenüber, dem Palastdiener, der die Lieferungen und Zahlungen überwachte. "Schela ist ein Freund und." Nehemia hielt noch immer sein Schwert in der rechten Hand, aber mit der linken packte er die Tunika des Bediensteten. Dann zog er Joed näher, bis ihre Gesichter nur noch wenige Fingerbreit voneinander entfernt waren. "Niemand betritt die Zitadelle ohne meine Genehmigung, verstanden? Niemand! Verschwindet - beide! Und lasst euch hier nicht mehr blicken." Er ließ Joed los und stieß ihn durch die geöffnete Tür nach draußen. "Aber. Herr.", stammelte Joed. "I-ich kenne Schela seit meiner Kindheit. Ich kann für ihn bürgen und." "Das bezweifle ich nicht. Aber auch König Xerxes kannte den Mann, der in sein Schlafzimmer eingedrungen ist und ihn ermordet hat. Es war einer seiner eigenen Höflinge." Die vertraute Wut kochte in Nehemia hoch und im nächsten Augenblick stand er wieder in seinem Zimmer in der Nacht, in der sein Vater einem Bekannten die Tür geöffnet und damit sein Leben verwirkt hatte. Er versetzte dem Diener noch einen Stoß, der ihn rückwärtstaumeln und gegen einen der Ochsen stolpern ließ. "Der Erbe von König Xerxes kann es sich nicht leisten, irgendjemandem zu vertrauen", sagte Nehemia. "Jeder Lauch und jede Linse und jeder Weinschlauch werden von meinen Leuten sorgfältig begutachtet, bevor sie in den Palast kommen - und das gilt auch für jeden Mann, der sie bringt, kocht oder aufträgt. Nur so können wir dafür sorgen, dass unser Herrscher König Artaxerxes sicher ist." "Bitte, Herr. es wird nicht wieder vorkommen." "Da hast du recht, Joed. Das wird es nicht. Wachen!" Er rief nach den Wachen des Königs, die von ihren Posten

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