Beschreibung
Der Mensch im Beziehungsgeflecht seiner beruflichen Existenz, sein Denken, Fühlen und Verhalten, vor allem seine Kommunikation und Interaktion mit Mitarbeitern, Vorgesetzten und "dem Betrieb" sowie die daraus resultierenden Konflikte im alltäglichen Organisationsgeschehen stehen im Mittelpunkt dieses Buches. Es fragt, wie persönliches Gewordensein den Umgang mit sachlichen und personellen Anforderungen beeinflusst, wie sich die individuelle Ausprägung von Persönlichkeiten als hilfreich oder einschränkend bei der Bewältigung alltäglicher Sach-, Führungs- und Kommunikationsprobleme erweist bzw. zu welchen spezifischen Konflikten mit Mitarbeitern oder Führungskräften man/frau möglicherweise "einlädt", ohne sich dessen bewusst zu sein. Im Rückgriff auf Konzepte der Transaktionanalyse zeigen die Autoren, wie Menschen in Ihrer Persönlichkeitsstruktur beschrieben werden können (Ich-Zustände), wie übergeordnete Muster ihr Denken, Fühlen und Verhalten beeinflussen (Bezugsrahmen), von welchen menschlichen Grundbedürfnissen sie angetrieben werden, aus welchen Werthaltungen (Grundpositionen) Menschen einander begegnen und aus welchen Formen sozialen Austausches sie wählen können (Transaktionen, Spiele, Umgang mit Beachtung, symbiotische Strukturen). Insgesamt fügen sich die einzelnen Aspekte des Buches zu einem Gesamtbild, in dem deutlich wird, dass persönliche Werthaltungen, Verständnis für sich selbst, den anderen und die Situation ebenso wie bestimmte Formen von Kommunikation dazu notwendig sind, betriebliche Geschehnisse als Chance zum Wachstum aller Beteiligten zu begreifen und in diesem Sinne konstruktiv zu handhaben.
Autorenportrait
Ute Hagehülsmann, Jahrgang 1946, Diplom-Psychologin, Psychotherapeutin und Supervisorin (BDP). Therapieausbildungen in Verhaltenstherapie und Gesprächspsychotherapie. Danach Ausbildung und eigene Therapie in Transaktionsanalyse. Von 1977-1981 Erfahrungen in Supervision, Gruppendynamik und Erwachsenenbildung als Dozentin an einer Fachschule für Sozialpädagogik, Aufbauklasse Heilpädagogik. Danach Arbeit mit therapeutischen Gruppen und Aufbau der "Werkstatt Psychologie". Seit vielen Jahren internationale Erfahrungen in Personalentwicklung und Führungstraining. Heinrich Hagehülsmann, Jahrgang 1941, Dr. Phil., Diplom-Psychologe, Psychotherapeut und Supervisor (BDP). Studium der Psychologie, Philosophie und Psychopathologie. Abgeschlossene therapeutische Ausbildungen in Gesprächspsychotherapie, Verhaltenstherapie und Transaktionsanalyse. Neben der wissenschaftlichen Arbeit Psychotherapeut und Ausbilder für Transaktionsanalyse sowie seit zehn Jahren schwerpunktmäßige Arbeit im Bereich Personal- und Organisationsentwicklung sowie Supervision in Non-profit-Unternehmen.
Leseprobe
Über eine "Integrierte Persönlichkeit" und eine "Integrierte Gruppe" Eine integrierte Persönlichkeit sorgt dafür, daß sie sich immer wieder neu als - lebendig - ausgewogen - wertvoll und wichtig - eigenständig erleben kann. Eine integrierte Persönlichkeit - hat Respekt vor dem Wert und den Ressourcen anderer Menschen, - initiiert Wachstumsprozesse als Chance für mündige Personen, - lebt und nutzt ihre eigenen Wachstumschancen, - empfiehlt sich Mitarbeitern und Kollegen durch ihr Handeln als Modell, - überprüft die Motivation für Veränderung, - meidet skriptverstärkendes Pseudowachstum (= Anpassung), - läßt sich nicht in privat und beruflich aufteilen, - trifft klare, selbstbestimmte Entscheidungen hinsichtlich ihres Umgangs mit den verschiedenen Rollen und Kontexten, - ist sich ihrer eigenen Möglichkeiten und Grenzen bewußt, - lebt eigenständige, unabhängige Beziehungen, um ihre Grundbedürfnisse nach Anregung, Zuwendung und Anerkennung zu befriedigen, - weiß um die positive Wirkung gesunder, respektvoller, rollenangemessener Distanz für die Entwicklung eigener und kollegialer Wachstumsschritte. Berücksichtigt man alle zuvor genannten Aspekte, wird das Wachstum einzelner Menschen im Spannungsfeld ihrer Organisation als lebenslanger Prozeß der (Wieder-)Gewinnung von Autonomie sinnvoll gefördert. Da wir viele Menschen, Führungskräfte wie Mitarbeiter, erlebt haben und erleben, denen dieser Prozeß sehr am Herzen liegt, sind wir hinsichtlich des Erfolges für den/die einzelnen sehr zuversichtlich. Eine integrierte Gruppe - begreift die lebendigen, offenen (intimen) Beziehungen ihrer Mitglieder untereinander (wie nach außen) als Quelle des "Miteinander-wachsens", - unterstützt das Wachstum der einzelnen wie auch das der Gesamtgruppe, - ist in der Lage, die Interessen, Bedürfnisse und Vorhaben des einzelnen mit denen der Gesamtgruppe und der Aufgabenstellung auszubalancieren, - bündelt die individuellen Kräfte ihrer einzelnen Mitglieder zugunsten der gemeinsamen Aufgabenstellung, die sie als Herausforderung begreift.