Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783878000983
Sprache: Deutsch
Umfang: 192 S., ca. 180 farb. und sw-Abbildungen
Format (T/L/B): 1.9 x 28.5 x 22 cm
Auflage: 2. Auflage 2017
Einband: gebundenes Buch
Beschreibung
Seit Jahrhunderten bestimmt die deutsche Stadt Konstanz über ein kleines Stück Schweiz mit: Es ist das westlich der alten Stadtmauern und jenseits der Landesgrenze gelegene 'Tägermoos', ein 150 Hektar großes Grünland mit Gemüsefeldern, Gewächshäusern, einem Badeplatz am Rhein und Kleingärten. Diese idyllische Schweizer Gemarkung gehört überwiegend der Stadt Konstanz. Nach einem Staatsvertrag von 1831 nimmt Konstanz die Rechte einer quasi Schweizer Gemeinde wahr. Bebaut werden die Felder von Gemüsegärtnern aus dem Konstanzer Stadtteil Paradies. Auch sie genießen Privilegien aus alter Zeit: ein Stück lebendiges Mittelalter mitten in Europa, das derzeit wieder Grenzzäune baut und über nationalstaatlich motivierte Abschottung diskutiert. Das Buch begleitet die gleichnamige Ausstellung des Rosgartenmuseums Konstanz und beschäftigt sich mit dem über 500 Jahre alten, im Südwesten ziemlich einmaligen staatsrechtlichen Kuriosum, wonach eine deutsche Stadt auf Schweizer Hoheitsgebiet ein eigenes Territorium unterhält und dort wie eine Schweizer Gemeinde behandelt wird. Buch und Ausstellung widmen sich den Anfängen im Schwaben- oder Schweizerkrieg 1499, stellen die Streitigkeiten durch die Jahrhunderte hindurch dar, berücksichtigen die beiden Weltkriege, gehen auch ein auf den bis heute betriebenen (biologischen) Gemüsebau durch die Bauern des Konstanzer Stadtteils Paradies und das Leben dieses Grenzdorfs mit Schmuggel und anderen Geschichten. Im Bild und in Objekten gezeigt werden historische Darstellungen, Kunst, Grafik, alte Fotos, Materialien.
Autorenportrait
Dr. Tobias Engelsing hat Geschichte, Rechtswissenschaften und Politik studiert. Seit 2006 ist er Direktor der Städtischen Museen Konstanz. Zuvor war er Redaktionsleiter bei einer Tageszeitung. Zahlreich sind seine Veröffentlichungen zu historischen Themen.