Beschreibung
Das Jugendalter markiert für viele junge Menschen den Einstieg in eine Phase des Experimentierens mit Drogen und anderen Substanzen. In keinem anderen Lebensabschnitt spielt substanzkonsum-bezogenes Risikoverhalten eine größere Rolle. Dem Sport wird einerseits nachgesagt, er sei ein geeignetes Setting und Instrument zur Prävention risikoreichen Substanzkonsums. Andererseits wecken Phänomene wie Doping erhebliche Zweifel an den protektiven und präventiven Potenzialen des Sports. Diese Ambivalenz wird in der vorliegenden Studie aufgegriffen und theoriegeleitet empirisch erforscht. Die Untersuchung verfolgt zwei Ziele. Das erste Ziel besteht darin, ein facettenreiches Bild zum Substanzkonsum von jugendlichen Leistungssportlern zu gewinnen, in dem auch risikoreiche und komplexe Konsummuster sichtbar sind. Dazu werden u. a. Fragen nach der Verbreitung und dem Ausmaß des Konsums verschiedener Drogen, Medikamente und Nahrungs-ergänzungsmittel untersucht. Darüber hinaus zielt die Untersuchung darauf ab, das Beziehungs-geflecht zwischen dem leistungssportlichen Engagement und dem substanzkonsumbezogenen Risikoverhalten auszuleuchten. Dabei stützt sie sich auf ein sozialisationstheoretisches Rahmen-modell mit Anleihen aus der Soziologie und Psychologie sowie mit engen Bezügen zur Sozialisations-, Stress- und Selbstkonzeptforschung.
Autorenportrait
Jeffrey Sallen studierte Sport- und Erziehungswissenschaft an der Universität Leipzig und promovierte an der Universität Hamburg. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Leistungssport von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Aus einer sozial- und verhaltenswissenschaftlichen Perspektive heraus befasst er sich mit pädagogisch und psychologisch relevanten Fragen zu folgenden Themenbereichen: Chronische Belastungen und psychosoziale Ressourcen von Athleten, Stress-Resistenz-Trainings für Athleten, Duale Karriere, Schule-Leistungssport-Verbundsysteme, Pädagogische Qualität von Training, Trainer-Athlet-Beziehung sowie Gesundheits-/Risikoverhalten von Athleten.