Beschreibung
Nicht nur im Sport, sondern auch in vielen alltäglichen Situationen wie zum Beispiel im Straßenverkehr, besteht häufig die Notwendigkeit, zwei Objekte gleichzeitig wahrzunehmen. Durch die Entwicklung eines neuen Aufmerksamkeits-Paradigmas ist es möglich, die Größe und Form des visuellen Aufmerksamkeitsfokus von Personen zu quantifizieren. In der hier vorliegenden Arbeit wird in 13 Studien unter Anwendung des neuen Paradigmas deutlich, dass die maximal erzielbare Größe des visuellen Aufmerksamkeitsfokus einer Person verschiedenen Einflussfaktoren unterliegt, wie dem Alter, der sportlichen Expertise, dem Blickverhalten und emotionalen sowie von der aktuellen Motivation beeinflussten Prozessen. Unabhängig von den verschiedenen Einflussfaktoren präsentiert sich der Aufmerksamkeitsfokus über alle Studien hinweg in der Form einer Ellipse. Der Befund, dass das Gesichtsfeld über ein Fünftel mal so groß ist wie der maximale Aufmerksamkeitsfokus, deutet darauf hin, dass insbesondere größere Winkel-Erstreckungen zwischen Objekten den maximalen Aufmerksamkeitsfokus überschreiten. Die Ergebnisse der Arbeit werden in einem neuen Aufmerksamkeits-Modell, dem Attention-Window-Modell, zusammengefasst.
Autorenportrait
Stefanie Hüttermann (1985) ist Juniorprofessorin für Aufmerksamkeitsforschung in den Sportspielen am Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik und Leiterin der Abteilung Kognitions- und Sportspielforschung an der Deutschen Sporthochschule Köln.