Beschreibung
Reinach, stark von den Arbeiten des frühen Husserl beeinflusst, wandelte Husserls phänomenologische Methode in eine eigene streng analytische Methode um, die er insbesondere auf Probleme der Logik und der Wissenschaftstheorie, der Rechtsphilosophie und der Psychologie anwandte. Die zentrale Rolle des Begriffs der Sachverhalte in Reinachs Philosophie erinnert an die formale Ontologie in Wittgensteins Tractatus. Reinachs bedeutendster Beitrag jedoch ist enthalten in seinem Werk Die apriorischen Grundlagen des bürgerlichen Rechts (1913) und darüber hinaus in der detaillierten Analyse der a priori-struktur des Versprechensaktes. Diese Analyse beruht auf einer sorgfältig ausgearbeiteten phänomenologischen Theorie der Sprechakte, die die späteren Theorien von Austin und Searle vorwegnimmt und teilweise sogar über sie hinausgeht. Der vorliegende Nachdruck ist erweitert durch ein englischsprachiges Vorwort von John F. Crosby, der genau und ausführlich die Elemente von Reinachs Methode und deren Verwandtschaft mit den Methoden der zeitgenössischen analytischen Philosophie darlegt. Der Nachruf von Edmund Husserl nach Reinachs tragischem Tod an der Westfront im Jahr 1917 beschließt den Band.
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