Beschreibung
Krise des Fordismus? Postfordismus? Längst passé! Unter neoliberaler Hegemonie hat sich transnational eine neue Produktions- und Lebensweise etabliert. Neoliberale Ideologieproduktion fungiert dabei als organisierendes Element einer krisenhaften Transformation. Der geschichtliche Block des Neoliberalismus kann sich trotz seiner antisozialen Politik auf aktive und passive Zustimmung stützen, weil er Interessen subordinierter Gruppen aufnimmt, ihre Ziele allerdings verrückt. Seine schmalere gesellschaftliche Basis und geringere Kohärenz verleiht zugleich dem Zwang größere Bedeutung. Die Bearbeitung gesellschaftlicher Widersprüche erfolgt dabei durch die Reartikulation des herrschenden Projektes vom konservativ-liberalen über den sozialdemokratischen zum autoritären Neoliberalismus. Doch letztlich produziert die Verdichtung von Widersprüchen Risse in der hegemonialen Apparatur, die Andeutungen eines 'Postneoliberalismus' sichtbar werden lassen. Für einen embryo-nalen anti-hegemonialen Block ist die Analyse der Bedingungen neoliberaler Hegemonie daher unverzichtbar. Die geschichtlichen Prozesse erfordern eine Neubestimmung der theoretischen Begrifflichkeiten - nicht vor der Folie des Alten, sondern ausgehend von der eigenen Qualität und Dynamik des Neuen. 'Nach der Lektüre dieses großen Werkes kann man sagen, was nicht selbstverständlich ist: Der Leser ist klüger geworden und hat neue Einsichten gewonnen.' (Elmar Altvater) Die Weltwirtschafts- und Finanzkrise 2008/09 hat die Analyse bestätigt. Der Neoliberalismus gerät an seine Grenzen und der Staat muss den Kapitalismus retten. Ökonomische, ökologische, soziale und politische Krise verdichten sich zur organischen Krise. Nun wird um 'postneoliberale' Projekte gerungen, z. B. um einen Green New Deal. Der Neoliberalismus ist immer noch >dominant<, jedoch nicht mehr im hegemonietheoretischen Sinne >führend<.