Beschreibung
Wie verändert sich die Kunst im Zeitalter von Social Media-Plattformen? Begleitet von kontroversen Diskussionen und einem breiten medialen Interesse drängen digitale Kunstformen und popkulturelle Phänomene zunehmend in die aktuelle Ausstellungspraxis und immer tiefer in den Kanon der Kunstgeschichte ein - bis jetzt fehlte es jedoch an einer grundlegenden Reflexion eines der neuesten Formate zeitgenössischer Kunst: Social Media Performances. Anhand der Auftritte von vier Künstlerinnen/Kunstfiguren - Amalia Ulman, Leah Schrager, Molly Soda und Arvida Byström - untersucht Ismene Wyss konkrete Beispiele künstlerischer, performativer Inszenierungen auf Netzwerkplattformen und lässt diese im Kontext zeitgenössischer kunsthistorischer Diskurse um Soziale Medien als eigenständige Kunstform sichtbar werden. Mit welchen Themen befassen sich Netzkünstlerinnen? An welche feministischen Positionen und Diskurse schließen sie an? Welche ästhetischen Strategien und narrativen Konstruktionen nutzen sie, um Unmittelbarkeit und Intimität in sozialen Medien und für eine virtuelle Community zu erzeugen? Wie aktivieren sie die Aufmerksamkeit der Nutzer*innen und hinterfragen gleichzeitig gegenwärtige soziokulturelle Brennpunkte in einer digitalisierten Gesellschaft?
Autorenportrait
Dr. des. Ismene Wyss, freischaffende Kunsthistorikerin und Kuratorin, studierte Kunstgeschichte an der Universität Bern, wo sie bis 2019 als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig war.