Beschreibung
Wie Leistungstests, Schulnoten und persönliche Urteile belegen, stehen in unserer Kultur Intelligenz und Dummheit an entgegengesetzten Polen. Ein hoher Intelligenzquotient ist seit Mitte des 19. Jh. der Schlüssel zum sozialen Aufstieg und öffnet den Menschen den Zugang zu Bildung und Beruf. Ein niedriger Intelligenzquotient und die damit verbundene Zuschreibung von Dummheit ist Ausgrenzungskriterium, Handicap, Un-Wert und lässt "Türen zufallen". Diese polare Wertung bestimmt in erschreckender Weise das Klima unserer Schulen und ist entschieden zu eng. Ina Rösing, durch mehrere Wissenschaftspreise und zahlreiche Buchveröffentlichungen ausgewiesene Psychologin, Wissenschaftssoziologin und Ethnologin, löst diese Dichotomie auf: Intelligenz und Dummheit sind keine einander gegenüber stehenden Pole. Dummheit ist nicht nur schlecht und lästig, sondern manchmal auch heiter, spielerisch, unbedarft, arglos, kindhaft - und lehrreich! Zum Nachweis behandelt sie in ihrem faszinierend geschriebenen Denk- und Werkbuch ganz anders aussehende Konzepte von Intelligenz und Dummheit in fremden Kulturen (asiatische, afrikanische, indianische Intelligenz), Laienkonzepte von Intelligenz und Dummheit (Intelligenz "von der Straße") sowie Konzepte unschuldiger Dummheit bzw. Stummheit in unserer Kultur (neurotische Dummheit, autistische Kapsel, Alexithymie).
Autorenportrait
Die Autorin: Prof. Dr. Ina Rösing Leiterin des Instituts Kulturanthropologie am Klinikum der Universität Ulm, Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften