Autorenportrait
Gail Jones, geb. 1955 in Westaustralien. Hat bisher zwei Erzählungenbände und fünf Romane veröffentlicht. Ihre Bücher sind im englischsprachigen Original mehrfach ausgezeichnet. Ihr erster Roman, Black Mirror, wurde mit dem >Nita B. Kibble Award< ausgezeichnet. Er war in der engeren Auswahl für den >IMPAC Award 2004< und nominiert für den >Age Book of the Year Award< und den >Brisbane Courier Mail Book of the Year Award<. Ihr zweiter Roman Sixty Lights erschien 2004 und war für den >Booker Prize< nominiert. Perdita, im Original unter dem Titel >Sorry< erschienen, stand 2008 auf der Shortlist des Miles Franklin Award und auf der Longlist des Orange Prize. Die französische Übersetzung wurde für den Prix fémina étrangère nominiert. Ihren neuesten Roman Ein Samstag in Sydney schrieb sie nach einem erstmals ausgeschriebenen Stadtschreiber-Stipendium in Schanghai. Derzeit lehrt sie als Professorin für Kreatives Schreiben an der University of Western Sydney und forscht über die sozialen Dimensionen des Lesens und Schreibens.
Leseprobe
Unvermittelte Freude war heutzutage nicht mehr angesagt. Ganz zu schweigen von der banalen Begeisterung für das berühmte Wahrzeichen einer Stadt. Aber Ellies Herz ging auf wie jene Form, die sich ins Blau hinein entfaltete; sie war erfüllt von kitschigem Entzücken und primitiver Euphorie. Hoch oben hinter ihr verhallte das Geräusch eines Zuges und das Didgeridoo setzte inzwischen kaum noch hörbar sein sanftes Klagen fort. Ein Kind stieß einen spitzen Schrei aus. Eine Fähre legte ab. Von einer anderen Seite kam das Geräusch einer fallenden Gangway, dann die Schritte der von Bord gehenden Passagiere. Irgendwo hinter ihr die Rolling Stones - 'Jumping Jack Flash' -, ein blecherner Klingelton. Das jetzt weit entfernte bumm-bumm, bumm-bumm, bumm-bumm und über all dem eine Melodie an Stimmen, die dem Wasser zu entsteigen schien.