Beschreibung
Seit dem Ende der Kulturrevolution 1976 hat das festlandchinesische Kino verschiedene Phasen durchlaufen und erstaunliche Entwicklungen vollzogen. Im Zentrum dieses Buchs stehen Analysen herausragender Spielfilme der Vierten bis Sechsten Generation sowie wichtiger Werke der Neuen Dokumentarfilmbewegung. Angesprochen werden darin Fragen zur filmischen Raumkonstruktion, zum schwierigen Erbe des Maoismus und des Konfuzianismus, zur Politik des 'post-sozialistischen Realismus', zum Genderdiskurs in der Medienkultur und zur filmischen Darstellung der urbanen Metropolen. Sie werden ergänzt durch kritische Sichtungen chinesischer Filmtheorie und Bildgeschichte. Neben renommierten westlichen ExpertInnen wie Rey Chow, Chris Berry oder Bérénice Reynaud kommen einige der herausragendsten FilmtheoretikerInnen Chinas, unter anderem Dai Jinhua, Hu Ke und Lu Xinju, erstmals in deutscher Sprache zu Wort. Der Band leistet damit einen multiperspektivischen Beitrag zum Verständnis des faszinierenden chinesischen Filmschaffens und zum Dialog über die chinesische Kultur. Behandelte Filme Gelbe Erde (Chen Kaige, 1984) Judou (Zhang Yimou, 1990) Der blaue Drachen (Tian Zhuangzhuang, 1993) Platform (Jia Zhangke, 2000) Dr. Ma's Country Clinic (Cong Feng, 2008)
Autorenportrait
Karl Sierek, Studien der Soziologie, Philosophie und Kunstgeschichte. Seit 1997 Professur und Leitung des Lehrstuhls für Geschichte und Ästhetik der Medien an der Friedrich-Schiller-Universität Jena; wissenschaftlicher Leiter des Béla Balázs-Instituts für Laufbildforschung in Wien. Lehrtätigkeiten an Universitäten in Wien, Innsbruck, Berlin, Beijing und Hangzhou; Gastprofessuren an der Universität Salzburg, der Freien Universität Berlin, der Université Nouvelle Sorbonne, Paris III, der Université Paris I Panthéon Sorbonne und der Meiji University, Tokio. Senior Fellowships am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK) in Wien (2009) und an der Fudan University in Shanghai (2011).Bücher (u.a.): Images, Oiseaux. Aby Warburg et la théorie des cultures entre cinéma, photographie et ordinateur, Paris: Klincksieck, 2009. Foto, Kino und Computer. Aby Warburg als Medientheoretiker. Hamburg: EVA, 2007. Ophüls:Bachtin. Versuch mit Film zu reden Frankfurt/Main: Stroemfeld, 1994. Aus der Bildhaft. Filmanalyse als Kinoästhetik, Wien: Sonderzahl, 1993. Guido Kirsten, Studium der Filmwissenschaft (Nebenfächer: Soziologie und Philosophie) an der Universität zu Köln, der Sorbonne Nouvelle (Paris III) und der Freien Universität Berlin. Von 2007-2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt 'Zurück zur Leinwand' von Prof. Karl Sierek an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seit Oktober 2009 Mitarbeiter im NCCR Mediality: Medienwandel - Medienwechsel - Medienwissen der Universität Zürich mit einem Dissertationsprojekt zur Theorie und Geschichte des filmischen Realismus. Seit 2007 Mitherausgeber der Zeitschrift montage AV.