Beschreibung
Audiovisuelle Medien stellen Emotionen und Affekte dar, bringen sie zum Ausdruck, rufen sie vor allem aber auch bei ihren Zuschauern hervor. Dadurch beeinflussen sie individuelle Verhaltensweisen, vermitteln kollektive Emotionsregeln und prägen kulturelle Affektstrukturen. Ob Singin' in the Rain oder Collateral Murder: Kinofilme, Fernsehsendungen und Webvideos erzeugen intensive, oft sehr unterschiedliche oder ambivalente Gefühle. Dieses Buch stellt einen Theorieansatz zum Verständnis affektiver Strategien, Wirkungspotenziale und Zuschauerreaktionen vor, der aktuelle Erkenntnisse mehrerer Disziplinen berücksichtigt. Im Unterschied zu den meisten Modellen lässt er sich nicht nur auf Spielfilme, sondern auch auf Dokumentarfilme, Fernsehproduktionen und Internetvideos anwenden. Zudem bleibt er nicht auf Handlung oder Figuren beschränkt, sondern erfasst sämtliche audiovisuellen Elemente und Formen, die affektive Reaktionen erzeugen können. Das Spektrum untersuchter Beispiele reicht von Hollywood bis zu YouTube, die Bandbreite thematisierter Gefühle von typischen Emotionen wie Trauer oder Freude bis zu schwer fassbaren Empfindungen der Verlorenheit oder des Aufgehobenseins in der Welt.
Autorenportrait
Jens Eder arbeitet seit 2012 als Professor für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Mannheim, davor war er Professor für Filmwissenschaft in Mainz, Juniorprofessor für Medienwissenschaft in Hamburg und Drehbuchlektor beim NDR.