Beschreibung
Die Liebe trifft Liv wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Seit Jahren ist sie eine zufriedene Single, hat gute Freunde, insbesondere Mandel, eine quirlige, braungelockte Goldschmiedin. Doch eines Tages sieht Liv an einer Bushaltestelle Vera. Einen intensiven Blickwechsel später weiß sie, dass dies die Frau ihrer bislang ungeträumten Träume ist: Diejenige welche! Nichts mehr ist wie vorher. Liv ist verstört, kann nicht schlafen und vernachlässigt ihre Arbeit im Übersetzerbüro, wo sie fürs Schwedische zuständig ist. Sie kennt nur noch einen Gedanken: Wo findet sie die große Unbekannte? Wochen später begleitet sie ihren Vater in die Oper und macht eine überraschende Entdeckung: Vera spielt die Hauptrolle in La Traviata! Und bald auch in Livs Leben. Mandel steht mit Livs Traumfrau schon auf Kriegsfuß, bevor sie sie überhaupt kennengelernt hat. Und dies offenbar nicht ganz zu Unrecht, denn Vera versetzt dem jungen Liebesglück bald schon erste Kratzer. Die Turbulenzen nehmen zu und stürzen Liv in Verzweiflung. Erschöpft fährt sie mit Mandel in einen lang geplanten Urlaub nach Schweden - wo ihr Konzept von der Liebe auf den Kopf gestellt wird, wo Einfallswinkel seltsamerweise nicht gleich Ausfallswinkel ist und heikle Entscheidungen anstehen.
Leseprobe
»Hast du Veronika wiedergesehen?« »Vera. Vera Kaminsky. Meine Güte, Mandel!« »Vera Kaminsky, sag ich ja. Ah, da kommt das Essen!« Sie reibt sich die Hände. Ich teste meines, dann gucke ich in Mandels Teller, während sie mir schon den besten Happen stibitzt. Sie befreit mich jeweils von allen Tomaten- und Petersilienteilen, dafür nehme ich ihr Paprika und Auberginen ab. Selleriesalat wandert zu ihr, Rote Bete zu mir. Und wie wir friedlich essen, stibitzen, wegschnappen und befreien, vibriert mein Handy. Liebe Liv! Die gestrige Begegnung war zauberhaft ich hoffe, du bist mir nicht böse, dass ich sie so abrupt beendet habe! Auf bald? xxx Vera »Was ist los, du siehst plötzlich so verstört aus? Schlamassel?« Mandel mustert mich aufmerksam. »Nein, nein, es ist im Büro was krumm gelaufen. Halb so schlimm.« Ich lächele beruhigend. Das ist das erste Mal, dass ich Mandel absichtlich belüge. Ich fühle mich mies, so als hätte ich sie betrogen. Aber ich kann ihr nicht erzählen, dass sich Vera gemeldet hat und dass mich das über alle Maßen glücklich macht. Ja, ich bin der glücklichste Mensch auf Erden, es ist schön zu leben, hier mit Mandel zu sitzen, und Veras SMS in der Tasche zu wissen. Wir bestellen Kaffee mit Brownies und diskutieren. Gäbe es kein Thema mehr, über das wir reden könnten, würden wir neue erfinden. Mandel spielt mit dem Zuckertütchen. Ich betrachte gerne ihre Hände, sie haben die richtige Größe, sehen gleichermaßen vertrauenserweckend und sensibel aus. Hände, die einen Edelstein einfassen, mir den Nacken massieren oder präzise mit dem Queue Bälle einlochen. Nachdem ich mich von Mandel verabschiedet habe, fliege ich ins Büro zurück. Ich möchte die Welt umarmen. Vera hat mir geschrieben! Ich nehme endlich den komplizierten Text in Angriff. In regelmäßigen Abständen blinkt ein Licht auf, und in großen Lettern steht an der Wand mir gegenüber: Vera hat sich gemeldet! Und in noch größeren Lettern: HILFE, WAS ANTWORTE ICH DARAUF?!
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