Zeit der Diebe

Kriminalroman, CRiMiNA

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783897413887
Sprache: Deutsch
Umfang: 242 S.
Format (T/L/B): 2.1 x 21.1 x 13.1 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Postdam, Mitte der 90er Jahre. Eine Gruppe jugendlicher Obdachloser durchstreift leere Häuser und verlassene Fabriken. Ihre tiefe Angst und Entwurzelung kompensiert sie mit Coolheit. Die Köpfe der Clique sind Sinon und seine unmädchenhafte Schwester Bianca, die von allen Boi genannt wird. Sie ist die Erzählerin der Handlung. Als die Clique eines Nachts in den Laden des Antik-Händlers Kalmus einbricht, werden die Jugendlichen vom Besitzer ertappt. Statt sie an die Polizei auszuliefern, schließt Kalmus mit den Geschwistern einen Pakt. Er lässt sie den Schaden abarbeiten, kauft ihnen Diebesgut ab. Aus Jugendlichen, die ihre Grenzen testen und nach Orientierung in einem untergegangenen Land, in einer kompliziert gewordenen Welt suchen, werden damit professionelle Taschendiebe. Kalmus fungiert als Hehler und eine Art Vaterersatz. Die Gang trainiert, um bei ihren Diebeszügen auf der Straße sicher zu sein, und wird immer erfolgreicher. Bis es Spannungen gibt und Streit zwischen den Geschwistern. Bis es einen Toten gibt.

Autorenportrait

Eike Bornemann, 1973 bei (Ost-)Berlin geboren, wuchs in Brandenburg, Mecklenburg und Thüringen auf. Er studierte Bibliothekswesen, schnupperte an der Filmwissenschaft und arbeitete in diversen Berufen. Sein Hobby ist Boxen. Er schreibt und publiziert seit Jahren, war Preisträger des 13. Literatur-Forums Hessen-Thüringen, 1997 sowie 1998 im Finale des Open-Mike (LiteraturWERKstatt Berlin).

Leseprobe

Winzige Schweißtropfen lagen auf meiner Stirn und Oberlippe. Lichtpunkte tanzten vor meinen Augen. Ich hatte das Gefühl, als ob tausend Ameisen über mein Gesicht liefen. Die Uhr schien in meiner Hand zu glühen. Ihr unerbittliches Ticken erinnerte mich daran, dass es dort draußen, in der Stadt, jemanden gab, der vielleicht in diesem Augenblick an einem Tisch saß, in den Fernseher starrte, Radio hörte, las, telefonierte oder der vielleicht auch bloß ein Nickerchen hielt. Einer, dessen Zeit ablief, weil wir Schicksal spielten.Was war nur aus uns geworden?