Beschreibung
Diana Kleedorf, international erfolgreiche Opernsängerin, wird in einer Talkshow als vermeintlich lesbisch geoutet. weil sie als Mezzosopranistin oft in Hosenrollen auf der Bühne steht. Ein Skandal! Ihr Manager ist empört und Diana versteht die Welt nicht mehr. Ohnehin kann sie zurzeit keinen Ärger gebrauchen, denn privat gibt es schon genug Stress: Gatte Michael hat sich in den Kopf gesetzt, ihr die Eizellen einer Unbekannten einpflanzen zu lassen, um seine Vaterschaftsträume zu realisieren. Ginge es nach ihm, läge die Zweiundvierzigjährige längst in einer tschechischen Kinderwunschklinik. Gepeinigt von dieser Idee und dem wenig wohlwollenden Medienecho ihres 'Outings', flüchtet Diana in ihr nächstes Engagement: Der Anzinger Barocksommer beginnt, in der bayrischen Kleinstadt stehen alle Zeichen auf klassische Musik und sie soll die Hauptrolle in Händels Oper Ariodante spielen. Doch die Zeit in dem idyllischen Städtchen wird für Diana wider Erwarten zum Sommer ihres Lebens. In Anzing hat sie nicht nur Gelegenheit, über sich nachzudenken, sondern lernt auch die eigenwillige Sophie kennen - eine Klavierlehrerin mit ganz eigener Geschichte. Zwei starke Persönlichkeiten treffen aufeinander und kommen sich zögernd näher. Kann es sein, dass Diana sich verliebt? Und was, wenn der Sommer in Barock Ende August sein absehbares Ende findet.?
Autorenportrait
Die Diplom-Journalistin arbeitete u.a. in der Medienbeobachtung, Markt- und Meinungsforschung und in der PR eines Großunternehmens. Sie lebt in Wien. Seit dem Jahr 2008 erschienen kontinuierlich Romane und Krimis im Ulrike Helmer Verlag, darunter »Ellen«, »Die Spitzenkandidatin«, zuletzt »Frischer Wind am Wolfgangsee« sowie der Kriminalroman »Tödliche Verstrickungen« (Herbst 2016).
Leseprobe
Während des Singens griff ich nach Sophies Hand. Ihr Gesichtsausdruck wechselte von ungläubig zu fassungslos. Gegen Ende des Liedes blinzelte sie ständig; vermutlich wegen der Sonne. Kaum war der letzte Ton verklungen, sprang sie auf und stürzte ins Haus. Verdutzt rappelte ich mich hoch und fuhr herum, als hinter mir Applaus erklang. Wie aufgefädelt standen da meine Kollegen Tomaso Venti und Jason Cooper, dazu Aurelia Rosner und Filippa! Ich fühlte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss, warf aber mein Haar in den Nacken, reckte das Kinn und machte eine leichte Verbeugung in Richtung des unwillkommenen Publikums. Die Haut an meinen Knien war rot und brannte. 'Wirklich beeindruckend, werte Kollegin', scherzte Venti, und Cooper fügte sichtlich amüsiert hinzu: 'Jeden Tag zeigt uns Diana eine neue Facette ihres breiten Könnens.' 'Also, ich finde es richtig geil', bemerkte Filippa trocken. 'Für mich hat noch niemand auf Knien gesungen.'