Gottes-Mutter-Göttin

Marienverehrung im Spannungsfeld religiöser Tradition in Südindien, Beiträge zur Südasienforschung - BSAF 195

42,00 €
(inkl. MwSt.)
In den Warenkorb

Lieferbar innerhalb 1 - 2 Wochen

Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783899133431
Sprache: Deutsch
Umfang: 245 S.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Die im Süden Indiens von Christen, Hindus und Muslimen praktizierte Marienverehrung ist ein Feld, auf dem Menschen mit heterogenen Vorstellungen und Interessen in Interaktion treten. Ein Anliegen der Studie ist es, die Hintergründe der dabei zu beobachtenden Dynamik zu verdeutlichen: Angefangen mit den von Europa nach Indien getragenen kirchlichen Rivalitäten über die Auseinandersetzungen um einzelne indische Marienstätten bis hin zum Spannungsverhältnis zwischen Pilgern sind alle Vorgänge für die Entwicklung des südindischen Marienkults konstitutiv. Für die Analyse wird im vorliegenden Band der Begriff Contact Zone fruchtbar gemacht. Dieser Ansatz richtet den Blick auf die von mehreren Faktoren abhängige Aushandlung zwischen den beteiligten Akteuren. Der Begriff Synkretismus, der bei der Untersuchung religiöser Interferenzphänomene häufig Verwendung findet, wird kritisch hinterfragt. Er scheint weniger ertragreich, da bei dieser Herangehensweise der Austausch religiöser Elemente im Mittelpunkt der Betrachtung steht und der Prozesscharakter sozialen Handelns kaum erfassbar ist. Mit der Einteilung der südindischen Marienstätten in Abhängigkeit ihrer Bedeutungsradien wird die Rolle der Marienstätten als Knotenpunkt zwischen unterschiedlichen religiösen Netzwerken herausgearbeitet. Zwei Marienwallfahrtsorte werden näher betrachtet: Villiyanur als Beispiel für einen Kultort französischer Gründung und eine regional bedeutsame Wallfahrtsstätte sowie Velankanni als Repräsentant eines von Portugiesen etablierten Wallfahrtszentrums von gesamtindischer Bedeutung. Erstmalig wird die historische Entwicklung dieser bekannten Marienstätten aufgearbeitet. Die Formierung ortsspezifischer Traditionen sowie wichtige Aspekte der sozialen Funktion des Kults werden untersucht.

Sonstiges

Sonstiges