Beschreibung
Heute geht es vielen Designern lediglich darum, ein neues Produkt auf dem Markt zu positionieren. Das Wissen dazu soll ihnen die Designtheorie liefern. Im Gegensatz zu diesem anspruchslosen und sachfernen, da lediglich marktökonomisch gefassten Designbegriff, will dieses Buch wieder an die Tradition und den Anspruch der großen Designer des 19. und 20. Jahrhunderts anknüpfen. Designer wie William Morris, Walter Gropius, Le Corbusier oder Oscar Niemeyer - um nur einige zu nennen - waren stets der Ansicht, dass sich Design nicht in der Gestaltung eines Gebäudes, eines Plakates oder eines Filmes erschöpft, sondern diese Elemente jeweils als Teil eines Ganzen zu verstehen sind, das als solches noch zu schaffen ist. Der Designer muss somit die Vorstellung eines gesellschaftlichen Ganzen haben, zu dem dann seine "Teile" passen sollen. So verstanden hat Design notwendig ein utopisches Potential und dazu gehört eine Designtheorie, die normative Implikationen nicht als unwissenschaftlich ablehnt, sondern diese benennen und begründen muss. Jeder gestaltende Eingriff in die Lebenswelt oder deren Interpretationsweisen muss hier als Design-Problem aufgefasst werden - unabhängig davon, ob der Agent in traditionellen Begriffen als Ökonom, Pädagoge, Politiker oder Designer bezeichnet wird. Fragen der Ressourcen (Ökonomik), der Üblichkeiten (Moral) und der Wahrnehmung (Ästhetik hier im Sinne von "Aisthesis") sind dabei stets berührt. Im Rahmen der Internationalen Semiotischen Akademie der Deutschen Gesellschaft für Semiotik e.V. fand vom 4. bis 6. April 2008 in Zusammenarbeit mit dem Institut für Designwissenschaft der Fakultät für Gestaltung an der Hochschule Mannheim ein Symposium zu diesem Thema statt, dessen Vorträge in diesem Band der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Sonstiges
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