Beschreibung
Das Chor- und Gesangvereinswesen entwickelte sich im 19. Jahrhundert in Deutschland zu einem regelrechten Massenphänomen und gehörte damit zu den charakteristischsten Erscheinungen der bürgerlichen Musikkultur dieser Epoche. Daiti verbunden war ein zunehmender Bedarf an entsprechender Chorliteratur. Zu den Komponisten, die auf diesem expandierenden Gebiet gefragt und erfolgreich waren, gehörte auch Josef Gabriel Rheinberger. Nicht zufällig bildet daher die weltliche Chormusik eine der wichigen Säulen seines uvres.
Autorenportrait
Der aus Vaduz in Liechtenstein stammende Josef Gabriel Rheinberger war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Größe von europäischem Rang: Gesucht als Kompositionslehrer und geschätzt als Komponist, war der Professor am Münchner Konservatorium und bayerische Hofkapellmeister prägend für eine Generation von Musikern. Trotz hoher musikalischer Qualitäten gerieten allerdings viele seiner Werke nach seinem Tod im Jahre 1901 in Vergessenheit. Im Bewusstsein blieb Rheinberger vor allem als Komponist von Orgelmusik und von geistlichen Werken, darunter sein berühmtes Abendlied Bleib bei uns op. 69,3. Heute jedoch erklingen zunehmend auch wieder die weniger bekannten Teile seines Werkes, wie die Kammermusik, die weltliche Chormusik oder die Klavier- und Orchestermusik - eine Entwicklung, die nicht zuletzt auf die Veröffentlichung seines Schaffens in den Bänden der Gesamtausgabe und zahlreichen Einzelausgaben des Carus-Verlags zurückzuführen ist.