Beschreibung
Die Gegenwart wird geprägt durch überliefertes Wissen und die kreative Handhabung der Tradition. Umgekehrt wird die Über-lieferung geprägt durch die Gegenwart, durch Akteure und deren Interessen. Das zeigt die afrikanische Geschichte. Seit der Kolonial-zeit konkurrierten verschiedene Versionen der Vergangenheit: Soziale, politische, kulturelle und religiöse Gruppen schufen sich jeweils ihre eigenen Erinnerungsräume, in denen Wissen aus der Vergangenheit in die Gegenwart transferiert und dabei angepasst wurde. Dieser Band spürt den Erinnerungsräumen des 20. Jahrhunderts in Afrika nach und nimmt unterschiedliche Erinnerungspraktiken in den Blick. Er zeigt, wie über den Zeitraum von Kolonialherrschaft und Nationalstaat hinweg Kontinuitäten bewahrt wurden, wie gesell-schaftliche Akteure im Prozess des Erinnerns und des Entwerfens von Zukunft miteinander um die Vergangenheit rangen, wie Wissen in verschiedenen Kontexten generiert und Zukunft im Erinnerungs-prozess neu konzipiert wurde.
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