Beschreibung
In diesem Band der Osnabrücker Universitätsreden beschäftigt sich Jutta Limbach mit der Zukunft der deutschen Sprache als Europa- und Wissenschaftssprache. Sie stimmt nicht in das Klagelied vom inneren Verfall der deutschen Sprache ein, und fürchtet auch keine ernsthafte Bedrohung der deutschen Sprache durch Anglizismen. Wie kaum eine andere vermag unsere Muttersprache eingewanderte Wörter einzugemeinden. Anstelle deutschtümelnder Beckmesserei empfiehlt Jutta Limbach die Maxime des Paulus: Prüfet alles und behaltet das Gute.Der häufigen Meinung, dass ein Wissenschaftler heute nur über die englische Sprache zu Weltruhm aufsteigen könne, hält die Autorin mit Wilhelm von Humboldt entgegen, dass Einsprachigkeit Einfalt zur Folge habe, das von der Europäischen Union befolgte Prinzip der Mehrsprachigkeit dagegen verspreche intellektuellen Reichtum. Nur wenn wir dieses Bildungsziel zur Aufgabe bundesrepublikanischer Staatskunst machen, werde sich die deutsche Sprache als Europasprache behaupten.