Beschreibung
Schon als Kinderstar wusste Rosl Berndt das Publikum zu verzücken. Ihre Karriere beginnt früh und katapultiert Rosl in die Glamourwelt des internationalen Kabaretts, die Heirat mit Karl Müller, dem Eigentümer des "Simpl", verschafft ihr Zutritt zu den europäischen Bühnen. Rosl Berndts Karriere beginnt früh - als sie 1914 in Budapest in der Uniform eines ungarischen Husaren auftritt, ist sie bereits ein gefeierter Kinderstar, das Publikum tobt vor Begeisterung. Dann heiratet Rosl Karl Müller, den Eigentümer des berühmten und legendären Kabaretts "Simpl", bekommt mit ihm ihre Tochter, Liesl, und die Karrierekurve geht noch steiler nach oben. Die Welt von Rosl Berndt und Liesl ist bestimmt von Glanz und Glamour, Stars wie Marlene Dietrich und Richard Tauber gehen darin ein und aus. Das Schicksal springt mit dem jüdischen Kabarettstar Rosl gnädiger um als mit ihren Kollegen Fritz Grünbaum oder Fritz Löhner-Beda. Sie muss nicht emigrieren wie ihre Bühnenpartner Hermann Leopoldi und Karl Farkas, sondern folgt 1936 ihrem zweiten Ehemann, einem rumänischen Ölmagnaten, nach Bukarest, wo sie und ihre Tochter den Zweiten Weltkrieg nahezu unbehelligt überleben. MüllerJohnson erzählt vom Leben im jüdischen Grätzel in der Leopoldstadt der 1920erJahre, von der Realität der Reformpädagogik an der Odenwaldschule und der harten Wirklichkeit hinter dem schönen Schein einer Bühnenexistenz. In der deutschsprachigen Übersetzung "Rosl und ihre Tochter" werden die Bezüge zum Zeitgeschehen deutlich herausgearbeitet und auch MüllerJohnsons "zweites Leben" skizziert.
Autorenportrait
Liesl Müller-Johnson, geb. 1922 in Wien, Tochter des Kabarettstars Rosl Berndt und des ungarischen Impresarios Karl Müller, der 1924 Eigentümer des "Simpl" war. Sie lebt seit 1947 in England und ist die Gründerin der Elizabeth Johnson Organization, die zwischen 1962 und 2002 mehr als eine Viertelmillion Sprachstudenten aus aller Welt nach England gebracht hat. Nach ihrem Rückzug aus dem aktiven Business begann sie ihre zweite Karriere als Sängerin und hat bislang sieben CDs veröffentlicht und zahlreiche Konzerte gegeben. Monika Mertl, geb. 1955 in Wien, studierte Theaterwissenschaft, Germanistik und Romanistik. Sie arbeitet als freie Journalistin und Autorin mit den Schwerpunkten Musik und Theater und ist seit 2001 für die Gestaltung des Salzburger Festspiel-Almanachs verantwortlich. Für ihre Leistungen auf dem Gebiet der Kulturpublizistik wurde sie 2013 mit dem Berufstitel "Professorin" ausgezeichnet. Zuletzt erschienen: "Vom Denken des Herzens. Alice und Nikolaus Harnoncourt. Eine Biographie" (2011).
Leseprobe
Inhaltsangabe1. Zu Besuch im "Roten Wien" 2. Bronja und Eduard 3. Die "Kleine Rosa" 4. Der Glücksritter 5. Rosls Tochter 1 6. Zäsur 7. Die Weltkaiserin 8. Rosls Tochter 2 9. Getrennte Welten 10. Rosls Tochter 3 11. Ein urwüchsiges Talent - Die Karriere von Rosl Berndt 1924-1936 12. Dinu 13. Bukarest 14. Zeichen der Zeit 15. Johnnie 16. Ich hab dir nie einen Rosengarten versprochen 17. Eine Europäerin im Dienst der Verständigung Anhang: Zeittafel + Glossar + Register