Beschreibung
Ein unbekanntes Zimmer zu betreten ist immer ein Abenteuer, da die Biografien und Charaktere seiner Besitzer_innen ihre Atmosphäre hineindestilliert haben, und sobald wir hineingehen, brandet eine neue Welle der Gefühle gegen uns an. (Virginia Woolf, Street Haunting) Isolde Loock erklärt die Wohnung ihres verstorbenen Freundes zum objet trouvé, alles bleibt im Originalzustand. Sie lädt sieben Künstler_innen ein, dort jeweils eine Zeitlang zu wohnen, um sich ein Bild von ihm zu machen, das Porträt eines Unbekannten. In ihrem Porträt eines Freundes benutzt sie die Fotos und Schätzwerte eines vereidigten Versteigerers vom Inventar der Wohnung. Dieser merkantilen Sichtweise stellt sie persönliche Notizen und Tagebucheinträge des Verstorbenen als imaginiertes Selbstporträt gegenüber.