Zu Mittag um zwölf war alles erledigt

Zwei Familien brechen ihr Schweigen: Über ein Leben an der Grenze - und darüber hinaus.

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783903322028
Sprache: Deutsch
Umfang: 168 S.
Format (T/L/B): 1.5 x 26 x 12.5 cm
Auflage: 1. Auflage 2020
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

"Das Zeitalter der Extreme" nannte der britische Historiker Eric Hobsbawm das 20. Jahrhundert mit seinen zwei Weltkriegen. Extrem und für uns heute im Guten wie im Schlechten unvorstellbar war auch das Leben einer Familie aus der Untersteiermark. Sie kam auf der Suche nach einem besseren Leben kurz vor dem Ersten Weltkrieg in das Murfeld zwischen Mureck und Radkersburg und erlebte 25 Jahre des Vertriebenwerdens mit zum Schluss zehn Kindern, bis sich ein Bauer ihrer erbarmte. Er bot ihnen eine Bleibe und somit auch den Eintritt in die Dorfgemeinschaft. Noch viel länger, nämlich 60 Jahre, suchten zwei Geschwister nach ihrem Vater. Ausgerechnet ein Geburtstagsausflug mit einer Jugendfreundin öffnete ihnen das Fenster in die Vergangenheit. Tochter und Sohn fanden in Slowenien nicht nur ihren Vater, sondern erfuhren auch, welches Verhängnis seiner Ermordung zwei Wochen nach Kriegsende voranging. Sie fanden dabei aber auch neue Freunde auf der anderen Seite der Grenze.

Autorenportrait

Alexa Wild, akademisch geprüfte Übersetzerin und Journalistin, lebt und arbeitet in Wien. Für ihr Buch Schwarze Nebel, weiße Hände über einen staatenlosen Holzfäller wurde sie 2018 vom Tschechisch-Österreichischen Anti-Atom-Verein "Gemeinsam für Sonne + Freiheit" ausgezeichnet, weil ihre Arbeit hilft, nationale Spannungen abzubauen, indem sie "ein differenziertes Bild auch der jeweils anderen Seite vermittelt. Wild gibt Menschen eine Stimme, die durchaus mehrsprachig sein können, die aber dennoch oft keine Chance haben, gehört zu werden."

Leseprobe

In einem Dorf, wo sie sich niederlassen wollten, mussten sie in eine baufällige Holzhütte ziehen, wo es hineinregnete und die Mäuse zwischen den Füßen hin- und herrannten. Zum Heizen gab es nichts. Dort kam der jüngste Sohn Leo auf die Welt. Unsere ohnehin zarte Großmutter war schon so ausgezehrt, dass sie kaum mehr Muttermilch fürs Stillen hatte. Dennoch hielten sich die Dorfbewohner an das Verbot des Bürgermeisters, ihnen zu helfen. Nur eine alte Nachbarin kümmerte sich um den Befehl wenig und schob hin und wieder unter den Brettern eine Schale mit Milch durch. (Aus: "Wir sind nur Einwanderer") *** Über ein Glück, das Du flüchtig besessen, tröstet Erinnern, tröstet Vergessen, tröstet die alles heilende Zeit. (Aus: "Zu Mittag um zwölf war alles erledigt")

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Anita Keiper
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