weil es keinen grund gibt für grund

keiper lyrik 24

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783903322332
Sprache: Deutsch
Umfang: 120 S., 9 Illustr., Schwarz/Weiss-Fotos des Autors
Auflage: 1. Auflage 2021
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Axel Görlach schreibt Gedichte mit weitem Horizont. Das gilt zunächst im geografischen Sinn, denn der Band nimmt seinen Ausgang im böhmischen Kaiserwald, Slavkovský les, im Grenzgebiet zu Deutschland, und flaniert dann durch allerlei Weltgegenden - vom Bosporus zum Hindukusch, zum Kidrontal in Jerusalem, in die Grasländer Nordamerikas und bis nach Rodinia, dem hypothetischen Superkontinent des Proterozoikums. Ebenso gilt es aber für die thematische Vielfalt der Gedichte, den weit offenen Blick, der landschaftliches Inventar ebenso umfasst wie Bewusstseinszustände, Gegenwärtiges ebenso wie Erinnertes. Da ist es nur konsequent, dass auch die Sprache sich flimmernd und vielgestaltig in der Wahl der Stilmittel zeigt; Streiflichter fallen bis in den hebräischen, den arabischen Sprachraum, zuhause indessen hören wir ein wenig Thomas-Kling-Sound und wird da und dort in Stefan George'scher Manier der Punkt halbhoch in die Zeile gestellt. In diesen Gedichten ist und bleibt also fast alles möglich, jede Einengung, jede vorschnell begründete Festlegung wird vermieden - weil es keinen grund gibt für grund. Ihre Entsprechung finden Görlachs Gedichte in seinen Fotografien, von denen einige in den Band eingefügt sind - auch sie verdeutlichen, dass uns die Momente des Poetischen in ganz unterschiedlicher Gestalt und an unverhoffter Stelle begegnen.

Autorenportrait

Axel Görlach, geboren 1966 in Kaufbeuren, Bayern, lebt in Nürnberg. Er studierte Pädagogik, Philosophie und Neuere Deutsche Literaturgeschichte, Deutsch als Zweitsprache sowie Türkisch. Er ist Lyriker und Fotokünstler und arbeitet als Sprachlehrer für ausländische Jugendliche und Flüchtlinge. Bisher erschienen die Gedichtbände leben gezeichnet (2009) und lichtstill (2015), zudem zahlreiche Beiträge in Zeitschriften und Anthologien. Für seine Lyrik erhielt Görlach etliche Preise, unter anderem den Wiener Werkstattpreis (2008), den Feldkircher Lyrikpreis (2014) und den erostepost-Literaturpreis (2020).

Leseprobe

persönliches einen versschatten haben müssen, ein mantra das sich nicht verflüchtigt draußen unter gesunden die sich dafür halten, mich zur seite schweigen früh um halb fünf die hände falten zu papierfliegern sie frei lassen & auf einen ziegelstein einsingen bis er fliegt, springt: viermal über spiegelglatten see oder einen kreis ziehen um einen erfrorenen käfer zeit verklingen lassen & etwas begraben das niemand bemerkt hat an mir geduld feststellen ob sie mich verliert, ein aufwachraum sein mit zusammengeflickter schläfe ein leben sehen wie's nie wurde wir können dein gesicht richten doch es bleibt. mich mit wald zu behandeln mit musik einen faden suchen, der mich wieder aufnimmt