Beschreibung
Wladimir Majakowski fühlte sich stets zu großen Formen hingezogen. Bereits nach den allerersten Schreibversuchen widmete er sich der 'Tragödie Wladimir Majakowski' sowie dem Poem 'Wölkchen in Hosen'. Als seine frühesten Langgedichte bilden sie gleichsam ein Fundament für all seine weiteren Wortschöpfungen. Darum sind gerade diese Werke besonders dazu geeignet, die spezifische Poetik des Dichters zu entdecken: seine Inhalte, seine Gestaltungsprinzipien und seine Sprache. Beide Texte liegen bereits in mehreren deutschen Übersetzungen vor, die allerdings kaum etwas von der Kunstfertigkeit des Originals ahnen lassen. Die neue Übertragung von Alexander Nitzberg stellt sich zur Aufgabe, sie als sprachliches Kunstwerk wiederzugeben. Besondere Aufmerksamkeit wird der charakteristischen Klanglichkeit und Rhythmik Majakowskis sowie der Komplexität seiner Bilder geschenkt. Im übrigen berücksichtigt die Übersetzung zum ersten Mal die eigenwillige Form des Originals: seine avantgardistischen Techniken des Metrum- und Reimgebrauchs. Nitzbergs Übersetzungen dieser Meilensteine der russischen Avantgarde verstehen sich als Ansätze zu einem neuen Majakowski-Bild, dessen Akzent nicht auf der politischen Ideologie, sondern auf der sprachlichen Gestaltung liegt. Ganz im Sinne des Dichters, dessen Autobiographie mit den Worten beginnt: 'Ich bin ein Dichter. Nur das macht mich interessant. Nur davon schreibe ich. Vom übrigen - nur dann, wenn es sich sprachlich gesetzt hat.'