Christa Möbius gelingt in ihrem neuen Buch die sprachliche Vermittlung von wissenschaftlicher Erkenntnis und phantasievoller Imagination. Sie nimmt die Leserin/den Leser mit in die Zeit der Entstehungsgeschichte der Evangelienliteratur und beschreibt, wie es gewesen sein könnte. Ein faszinierendes, kreatives Vorhaben, das ins Damaskus der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts führt: Eine kleine Gruppe von Christen beugt sich über Papyri, die aus Galiläa, der Heimat Jesu, zu ihnen gelangt sind. Sie wollen das Gedächtnis an die Taten ihres Herrn bewahren und zugleich seine Worte auch in ihrer Gegenwart hörbar machen. Männer und Frauen von jüdischer, griechischer und syrischer Herkunft - so leben sie in einer Handelsmetropole des Römischen Reiches. Wie kann es ihnen gelingen, etwas weiter zu tragen, was es so bisher nicht gab und was sie in ihrem Alltag als Grund ihres Glaubens begreifen? Begleiten Sie Matthias und Melitta, Grecos und Julia bei ihren Bemühungen, die als eine Phase in der Entstehungsgeschichte des Markus-Evangeliums verstanden werden können.

Christa Möbius war Pfarrfrau und Pastorin in der Nordelbischen Kirche. Bei ihrer Arbeit mit Gemeindegruppen ging es ihr darum, Bibel und persönliches Leben ins Gespräch zu bringen. Daraus erwuchsen später die Bücher ,Liebe Schwestern in Christus' und ,Das Nest im Feigenbaum', in dem sie sich die Entstehung einer frühen Gemeinde Jesu in Kapernaum vorstellt. In ,Die Sammler der Erinnerung' knüpfen Christen der nächsten Generation an diesen Weg ihrer Vorgänger im Glauben an.

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