Beschreibung
Aus heiterem Himmel steht Holly Markhams Leben Kopf: Als sie sich mit einer gemobbten lesbischen Kollegin solidarisch erklärt, wird sie gefeuert. Clay, ihr Lebensgefährte, findet ihr Verhalten unüberlegt und unklug. Holly fällt aus allen Wolken. Sie gerät ins Nachdenken. Ihren Job als Versicherungsmathematikerin war sie ohnehin leid. Und Clay im Grunde auch. Holly beschließt, ihren Master in Mathematik zu machen und der Faszination nachzugehen, die Frauen auf sie ausüben. Und eines Abends begegnet ihr in einer Bar die schöne, geheimnisvolle Reyna.
Autorenportrait
Karin Kallmaker, Jahrgang 1960, sank mit 16 Jahren in die Arme ihrer ersten und einzigen Geliebten. Heute lebt sie mit ihr und ihren beiden Kindern in der San Francisco Bay Area. Karin Kallmaker gilt in den USA als 'Queen of Lesbian Romance' und hat auch hierzulande längst eine wachsende Fangemeinde. Inzwischen liegen sieben ihrer Romane auf Deutsch vor, die alle auch als E-Book lieferbar sind.
Leseprobe
Jo war entzückt zu erfahren, dass Hollys Orgasmussuche erfolgreich verlaufen war, und wollte Einzelheiten hören. Holly winkte ab, versprach aber, sie auf dem Laufenden zu halten, sofern es Neuigkeiten gab. Sie wollte nicht erklären, dass sie Reyna erst eine Woche später wiedersehen würde, dass sie keine Ahnung hatte, wo Reyna wohnte, dass sie weder die Telefonnummer wusste noch ihren Nachnamen. Sie glaubte nicht, dass jemand anders das verstehen würde. Im Laufe der nächsten Tage verstand sie es selbst nicht mehr. Am Dienstag kamen ihr die Tage endlos vor, und sie tauchte wieder ein in ihre Routine, las Online-Zeitschriften und hielt ihren Traum, ein Studium aufzunehmen, für eine törichte Illusion. So töricht wie ihre Hoffnung, dass sie eine Art Beziehung mit Reyna hatte, nur weil sie zugestimmt hatte, sie noch einmal zum Sex in dem Motel zu treffen. Es war nur Sex - Reyna hatte gesagt, dass es nichts weiter geben konnte. Das klang keineswegs nach einer Beziehung. Holly fragte sich, ob es eine Therapie gegen das Umzugswagen-Syndrom gab, aber sie mochte Jo nicht danach fragen. Noch nicht. Nach einer weiteren Nacht mit Reyna änderten sich ihre Gefühle vielleicht. Sie würde abwarten und sehen. Bis dahin würde sie in dem Gefühl schwelgen, sich selbst gefunden zu haben. Sie würde ihrer Zukunft ohne mit der Wimper zu zucken ins Auge sehen. Vielleicht war es ein Hirngespinst, zur Uni gehen zu wollen. Sie würde sich erkundigen. Sie beschloss, ihre Erwartungen an die Zukunft ein wenig tiefer zu hängen. Doch plötzlich änderte sich alles. Beinahe hätte sie den Artikel in dem Wissenschaftsmagazin gar nicht gelesen.