Beschreibung
Rieke, Anfang 40, betreibt ein florierendes Bistro am Ku'damm. Ihre Tochter ist aus dem Haus, und Riekes Privatleben ist wenig aufregend. Dann taucht eines Tages Paula auf, eine alte Schulfreundin. Sie kehrt aus Frankfurt zurück, wo sie in einer Werbeagentur Karriere gemacht hat. Die beiden Frauen kommen einander näher. Und dann entdeckt Rieke Paulas Geheimnis.
Autorenportrait
Manuela Kuck, Jahrgang 1960, ist in Wolfsburg aufgewachsen und lebt heute als Autorin zusammen mit ihrer Lebensgefährtin, einem ihrer beiden Söhne und zahlreichen Haustieren in Berlin. Neben dem Schreiben begeistert sie sich für Aikido und Laufen. Mit 'Liebe Lügen' ist 2009 ihr neunter Roman bei Krug & Schadenberg erschienen, gefolgt von 'Freispruch' im Herbst 2010, ein Roman, in dem die Berliner Anwältin Lena Bokken ihr Debüt hat. Zuvor erschien mit 'Ariane' der Abschluss der in Berlin angesiedelten Trilogie um Rieke, Paula und ihre Freundinnen, die in 'Hungrige Herzen' und 'Die Rivalin' ihren Anfang nahm. Weitere Bücher von Manuela Kuck: 'Lindas Entscheidung', 'Neue Zeiten für Linda' und 'Lindas Ankunft' - die erfolgreiche Trilogie um lesbisches Leben und Lieben in der Provinz sowie die Romane 'Die Schattentänzerin' und 'Die Boxerin'. Darüber hinaus sind Erzählungen von Manuela Kuck in den erotischen Anthologien 'Verführungen' und 'Begehren' sowie in dem Band 'Fein & gemein - Rachegeschichten' enthalten.
Leseprobe
Sie hielt ihr Versprechen. Keine Woche später saßen wir im Schillertheater, auf sehr guten Plätzen. Das Stück spielte irgendwann im vorletzten Jahrhundert, doch das Bühnenbild war modern - karg, verwirrend, nicht der Wirklichkeit entlehnt. Die Figuren bewegten sich hölzern, aber die Dialoge waren klasse. Voller Witz und Schärfe. Paula lachte oft. Und ich ließ ihr Lachen in mir nachklingen. In der Pause trank sie Mineralwasser und ich ein Glas Sekt. Mir war kalt vor Aufregung, und zugleich glühten meine Wangen. Sie würde mich nach Hause fahren, und diese Aussicht war spannender als der zweite Teil des Stückes. Ich hatte keine großen Hoffnungen, dass sie noch auf einen Sprung mit hinaufkommen würde, doch ich versuchte natürlich trotzdem mein Glück, als sie direkt vor meiner Haustür einen Parkplatz fand. "Noch einen Kaffee?" fragte ich. "Oder einen Tee zum Aufwärmen?" Paula parkte ein und stellte den Motor ab, machte aber keine Anstalten auszusteigen. "Ich muss früh raus." "Ich auch", erwiderte ich mutig und sah zum Seitenfenster hinaus. Plötzlich spürte ich ihren Atem an meiner Wange. Ich drehte langsam den Kopf zur Seite, und alles war ganz nah. Noch nie war mir eine Frau so nah gewesen. "Hat dich schon mal eine Frau geküsst?" "Hunderte", flüsterte ich. "Und wie fandest du es?" "Ganz nett." Sie fuhr mir mit dem Finger über die Lippen. Dann küsste sie mich.