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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783931624699
Sprache: Deutsch
Umfang: 256 S., 208 Illustr., 208 Fotos
Format (T/L/B): 1.5 x 21 x 14.8 cm
Auflage: 1. Auflage 2011
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

"Er war ein Übersänger und gab auf der Bühne immer alles", so wie Gitarrist Doug Aldrich haben wir alle Ronnie James Dio in Erinnerung. Und seine Witwe Wendy Dio ergänzte: Es wird nie wieder einen Ronnie James Dio geben, aber wir wollen seine Musik weiterhin am Leben halten. Als Ronnie James Dio am 16. Mai 2010 dem Krebs erlag, war er längst eine Heavy-Metal-Ikone. Als einer der charismatischsten Rocksänger aller Zeiten trug er auf seine unnachahmliche Art und Weise zum Legendenstatus von Rainbow und Black Sabbath bei. Ronnie James Dio war ein Vollblutmusiker, der bereits Mitte der 1960er Jahre auf sich aufmerksam machte und 1972 mit Elf erste Achtungserfolge feiern konnte. Seine Zusammenarbeit mit dem vielleicht besten Gitarristen der Welt, Ritchie Blackmore, machte Rainbow Mitte bis Ende der 1970er Jahre zur absoluten Kultband. Für Tony Iommi sang er in Form von "Heaven And Hell" sowie "Mob Rules" zwei Klassiker ein, die eingefleischte Fans noch heute zum Besten zählen, was Black Sabbath je veröffentlicht haben. Seine wahre Berufung fand er indes erst mit seiner eigenen Band Dio, welche er 1982 im Anschluss an das Black-Sabbath-Livealbum "Live Evil" aus der Taufe hob. Gewohnt souverän und gleichermaßen unbeschwert nimmt sich der kanadische Starautor Martin Popoff der Geschichte der Gruppe von ihren Anfängen bis zu Ronnies Tod an. Das Buch enthält 256 Seiten (darunter 64 Farbseiten mit insgesamt 208 Fotos, viele davon bisher unveröffentlicht). Popoff führte selbst Dutzende Interviews mit Vinny Appice und Jimmy Bain, den langjährigen Wegbegleitern des Künstlers, sowie den Gitarrenassen an seiner Seite, unter anderem Vivian Campbell, Doug Aldrich sowie Craig Goldy. Gelten Songs wie Holy Diver, The Last In Line oder Egypt (The Chains Are On) längst als unzerstörbare Genreklassiker, so erfreut dieses Buch umso mehr, da es die Karriere der Band Dio auch abseits des vorbehaltlos gefeierten Kanons beleuchtet. Popoff unterstreicht in seinem Werk genau das, was wir alle eigentlich längst wussten: Dios Gesamtwerk wird alle Zeiten überdauern!

Leseprobe

Vorwort zur deutschen Ausgabe Meine erste Begegnung mit Ronnie James Dio (geboren als Ronald Padavona am 10.Juli 1942 in Portsmouth, New Hampshire) fand am 1.September 1984 (vier Tage vor meinem 18.Geburtstag) im Karlsruher Wildparkstadion statt. Das heißt, Begegnung kann man es nicht so recht nennen, denn Dio stand zusammen mit Schlagzeuger Vinny Appice, Bassist Jimmy Bain und Gitarrenhexer Vivian Campbell beim Monsters Of Rock-Festival auf der Bühne, während ich zusammen mit geschätzten weiteren 40.000 Headbangern jede Textzeile von Stand Up And Shout, Holy Diver, The Last In Line oder Egypt (The Chains Are On) mitsang. Ich kaufte ein Tourshirt, verlor aber im Gedränge meine Jeanskutte (auf Nimmerwiedersehen!). Seit diesem wirklich famosen Auftritt (von dem, soweit ich weiß, leider keine Bootleg-Aufnahmen existieren) bin ich ausgemachter Dio-Fan! In meiner Funktion als Chefredakteur des Magazins Iron Pages hatte ich dann zwischen 1986 und 2000 das Vergnügen, Ronnie James Dio in regelmäßigen Abtsänden zu interviewen. Oftmals am Telefon, aber auch das eine oder andere Mal von Angesicht zu Angesicht. Und ein Vergnügen war es in der Tat. Ronnie zählte zu den höflichsten Musikern, die ich je kennen lernen durfte (eine Ehre!). Und zu den Professionellsten noch dazu. Wenn er eins nicht ausstehen konnte, dann war das Unprofessionalität. Seine Kunst ging ihm über alles. Natürlich war ich schon mal enttäuscht, wenn das lange geplante und bestätigte Interview auf Tour kurzfristig abgesagt werden musste. Aber in erster Linie war Dio für die Fans da und wollte jeden Abend seine Bestleistung abliefern. Da galt es schon mal, seine Stimme zu schonen, indem man alle Interviews vor und nach der Show cancelte. Damals war das für mich schwierig zu verstehen - heute weiß ich, dass Dio eben seine Prioritäten gesetzt hat. Und die Fans standen für ihn immer an erster Stelle (die meisten Journalisten waren seit jeher reine Ausführungsgehilfen und nur in Einzelfällen wirkliche Überzeugungstäter). Auch als in den 1990er Jahren die Vorschüsse für Albumaufnahmen immer mickriger und die Hallengrößen immer überschaubarer wurden, stand Dio felsenfest hinter seiner Kunst. Ein Anbiedern an an kurzlebige Trends (Stichwort Grunge!) kam für ihn nicht in Frage. Es werden auch wieder bessere Zeiten kommen - so lautete sein Credo. Und die kamen tatsächlich. Das LiveAlbum mit Heaven And Hell (offensichtlich hatte Sharon Osbourne ihr Veto dagegen eingelegt, dass Tony Iommi Black Sabbath mit Dio auch Black Sabbath nennt einfach nur lächerlich!) und die folgende Studioscheibe 'The Devil You know' waren echte Hochkaräter. Zum letzten Male sah ich Ronnie James Dio am 9.Juni 2009, als er zusammen mit Heaven And Hell live bei einem Open Air in der Spandauer Zitadelle auftrat. Zwar wirkte er optisch sichtlich gealtert (über seine Krankheit wusste zu diesem Zeitpunkt noch niemand etwas, wahrscheinlich nicht einmal innerhalb der Band), aber stimmlich war es wie immer ein absoluter Ohrenschmaus. Zu jenem Zeitpunkt war Dio bereits satte 53 Jahre im Musikbusiness aktiv. Bereits im zarten Alter von 14 Jahren hatte Ronald Padavona seine erste Band gegründet, eine Schulcombo namens The Vegas Kings (wenig später änderte sich der Bandname zuerst in Ronnie And The Rumblers und danach in Ronnie And The Red Caps). Um 1960 herum benutze er zum ersten Male den Künstlernamen Dio (die italienische Übersetzung von Gott). Aber noch immer hatte er seinen endgültigen Weg nicht gefunden. Nach einem erneuten Wechsel des Bandnamens zu Ronnie Dio And The Prophets erschienen diverse Singles und wenig später ein komplettes erstes Album mit dem Titel 'Dio at Dominos'. Heute ist die Scheibe natürlich ein gesuchtes Sammlerstück, für das der geneigte Fan schnell mal gut 500 Euro auf den Tisch blättern muss. Die Aufnahme entstand im Szene-Lokal Dominos Restaurant, einem beliebten Tanztreff in amerikanischen Cortland, für den die Band längere Zeit spielte und so erste lokale Bekanntheit erlangte. Das Repertoire enthielt neben wenigen Eigenkompositionen hauptsächlich Chartmusik der 1950er und 1960er Jahre. Die Formation Ronnie Dio And The Prophets hatte bis zum Jahr 1967 Bestand. Danach änderte man abermals den Namen, diesmal in The Electric Elves. Am 12. Februar 1968 wurde die Band in einen schweren Autounfall verwickelt, bei dem Gitarrist Nick Pantas ums Leben kam. Die anderen Insassen wurden mehr oder minder schwer verletzt. Dio selbst schlug mit dem Kopf gegen die Windschutzscheibe des Wagens und trug Verletzungen davon. Erst im Mai des Jahres spielte man wieder zusammen. Man strich das Wort Electric aus dem Logo und nannte sich fortan The Elves. 1972 gestaltete man denn Bandnamen noch ein wenig griffiger und taufte sich endgültig (!) Elf. Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte. In diesem Falle Rockgeschichte. Im selben Jahr ergatterte man einen Deal bei Purple Records, wo das Debüt-Album erschien, welches mit Hoochie Koochie Lady, Dixie Lee Junction sowie Love Me Like A Woman ein paar richtige Perlen zu bieten hatte. Mit von der Partie war mit Gitarrist David Rock Feinstein der Cousin von Ronnie James Dio, der später mit The Rods eine legendäre US Metal-Band aus der Taufe heben sollte. Nach einigen weiteren Veröffentlichungen mit Elf wurde der Deep-Purple-Gitarrengott Ritchie Blackmore auf Ronnie James Dio aufmerksam und engagierte ihn für seine Soloband (Ritchie Blackmore's) Rainbow. Alles darüber entnehmt Martin Popoffs Buch 'Rainbow - Zwischen Genie und Wahnsinn'. 1979 löste Ronnie James Dio bei Black Sabbath Ozzy Osbourne ab und sang mit 'Heaven And Hell' ein Jahr später eine der Top 10 Heavy-Metal-LP's aller Zeiten ein! Alle weiteren Details darüber erfahrt Ihr im Buch 'Black Sabbath - Hohepriester des Doom'. Nach dem 1982er Live-Album 'Live Evil' kam es zu Spannungen im Gefüge von Black Sabbath, woraufhin Dio seinen Hut nahm (um von Purple-Sänger Ian Gillan abgelöst zu werden). Es dauerte aber nur eine sehr kurze Zeit bis Dios Solokarriere in die Gänge kam. Dabei half ohne Frage das Songwriting-Talent des nordirischen Gitarristen Vivian Campbell, der viele Ideen von seiner alten Band Sweet Savage mitgebracht hatte. Das Debüt-Album 'Holy Diver' war im Nu eingespielt, gilt heute als Klassiker und steht dem Soloschaffen eines Ozzy Osbourne (dem vermeintlichen Rivalen von Dio) in Nichts nach. Und genau an dieser Stelle setzt das Buch an, welches Ihr gerade in den Händen haltet. Es geht um das Soloschaffen von Ronnie James Dio mit seiner Band Dio. Um nicht mehr aber auch nicht um weniger! Insofern handelt es sich um eine ideale Ergänzung zu Ronnie James Dios Autobiographie 'A Rainbow In The Dark', die von seiner Ehefrau Wendy Dio zu Ende geschrieben wurde und im Jahr 2012 erscheinen soll. Wie immer geht Martin Popoff chronologisch vor und beleuchtet vor allem die Entstehung sowie die Wirkungsgeschichte des jeweiligen Albums. Wie viele Klassiker Dio zwischen 1983 und 2011 erschaffen hat, wird einem erst wieder durch die Lektüre der folgenden Seite so richtig bewusst. Im Gegensatz zu vielen anderen Rockjournalisten (besonders aus England) drängt Popoff niemandem seine Meinung auf. Mit seinen Analysen hält er zwar nicht hinterm Berg, doch das Herzstück seiner (Fan-) Bücher bildet wie immer eine schier unglaubliche Anzahl von O-Ton-Interviews. Für 'Dio' hat er nicht nur wieder zahlreiche Gespräche mit Ronnie James Dio zu Lebzeiten geführt, sondern lässt auch nahezu alle Musiker von dessen Soloband zu Wort kommen. Und dies mehr als nur einmal. Allein aufgrund dieser Quellenvielfalt ist das Buch für jeden Dio-Anhänger unverzichtbar! Dafür, dass die Musik von Ronnie James Dio (der am 16. Mai 2010 einer schweren Darmkrebserkrankung erlag) für immer weiterleben wird, sorgt zur Zeit seine Frau (und Managerin) Wendy Dio. Es wird nie wieder einen Ronnie James Dio geben, aber wir wollen seine Musik weiterhin am Leben halten. Mit diesen Worten kündigte Wendy Dio für Juni 2011 eine kleine Deutschlandto...

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