Beschreibung
Die in Bayern beliebteste Form des "Dableckens" ist das Gsangl, bzw. Gstanzl oder Schnaderhüpfl. Das vom Herausgeber unseres Buches ins Leben gerufene Gstanzlsängertreffen in Schierling, das dort seit 1976 alljährlich stattfindet, ist der beste Beweis für die Lebendigkeit dieses Brauchtums. Bayerischer Gstanzlkönig war zweifellos der aus Landshut stammende Jakob Roider, alias Roider-Jackl, der vor allem für sein "Dablecka" der Politiker weit und breit bekannt wurde. Bis zu seinem Tod im Jahr 1975 blühte das Gstanzl allerdings überwiegend im Verborgenen, nämlich in den ländlichen Wirtsstuben und Wirtshaussälen. Dass diese altbaierische Tradition nicht verloren ging, ist in erster Linie das Verdienst von Adolf J. Eichenseer. Ein Jahr nach Roiders Tod hatte er zu einem ersten Schnaderhüpfl-Lehrgang nach Lederdorn im Lkr. Cham eingeladen. Dort stellte sich sehr schnell heraus, dass das immer noch mündlich überlieferte Gstanzl keinesfalls nur Spott ausdrückt, sondern alle Seiten des menschlichen Lebens berührt. Die Palette reicht von lyrisch - innig, besinnlich über lustig - verspottend - provozierend bis frech - frivol und zotenhaft. Während seiner Tätigkeit als Bezirksheimatpfleger konnte Adolf J. Eichenseer eine Sammlung von über 7 000 Schnaderhüpfln anlegen. Die besten davon hat er für das vorliegende Buch ausgewählt.