Beschreibung
Die Kirche an der Seite der Armen! Nachdem der Peruaner Gustavo Gutierrez im jahre 1969 zunächst in einem Vortrag und zwei Jahre später in seinem gleichnamigen Buch mit dem Titel "Theologie der Befreiung" in der Kirche Südamerikas eine weltweit beachtete Bewegung anstieß, ist die "vorrangige Option für die Armen" unter dem Pontifikat von Papst Johannes Paul II. zum Leitmotiv für die römische-katholische Weltkirche geworden. Gerhard Ludwig Müller, als Münchner Dogmatikprofessor Mitglied der "Internationalen Theologenkommission des Vatikans und seit 2002 Bischof von Regensburg, will gemeinsam mit Gustavo Gutierrez, dem Vater der Befreiungstheologie mit dem Buch der europäischen Theologie und Glaubenspraxis einen Anstoß geben, ihre Selbstblockaden hinter sich zu lassen und den Aufbruch in die weltweite Solidarität der einen Kirche zu wagen. Den bayerischen Bischof und den peruanischen Slumpfarrer verbindet nicht nur eine langjährige Freundschaft, sondern die Sorge um die Entwicklung der Weltwirtschaft wie auch der europäischen Theologie. Die Globalisierung zieht, so Gutierrez, "die Ausgrenzung eines Teils der Menschheit aus dem Wirtschaftskreislauf und von den sogenannten Segnungen der zeitgenössischen Zivilisation" nach sich. Gustavo Gutierrez macht auf diese Assymmetrie der Globalisierung aufmerksam: "Millionen von Menschen werden auf diese Weise in nutzlose oder nach Gebrauch zu entsorgende Objekte verwandelt. Es geht um jene, die außerhalb der Sphäre des Wissens bleiben, das seinerseits ein entscheidender Bestandteil der Wirtschaft unserer Tage und der wichtigste Pfeiler für die Kapitalanhäufung ist."
Autorenportrait
Gustavo Gutierrez, geboren 1928 in Lima (Peru), gilt als Vater der Befreiungstheologie, die er 1968 mit einem Vortrag begründete und in seinem Klassiker "Theologie der Befreiung" (10. Auflage 1992) ausarbeitete. Gutierrez ist Priester im Slum von Lima sowie Gründer und Direktor des "Instituto Bartolome de las Casas". 2001 trat er dem Dominikanerorden bei. Gerhard Ludwig Müller wird 1947 in Mainz-Finthen geboren. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie promoviert er 1977. Die Priesterweihe erfährt er 1978. Als Müller mit 38 Jahren an den Lehrstuhl für Dogmatik der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München berufen wird, ist er einer der jüngsten Professoren. Nach seiner Berufung als Professor wirkt er weiter als Priester in der Seelsorge. Müller ist seit 1990 Mitglied der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz und gehört 1998-2003 zur "Internationalen Theologischen Kommission" des Vatikans. Am 24. November 2002 - dem Christkönigsfest - wurde Gerhard Ludwig Müller zum Bischof von Regensburg geweiht. Er ist Vorsitzender der Ökumenekommission und stellvertretender Vorsitzender der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz