Das Jahr der wundersamen Elvis-Vermehrung

Roman

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783937717722
Sprache: Deutsch
Umfang: 520 S.
Format (T/L/B): 5 x 21 x 14 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

"Das Jahr der wundersamen Elvis-Vermehrung" ist eine Hommage an Elvis Presley.Mit einem sprachlichen Feuerwerk wird hier 35 Jahre nach dem Tod des King, die Botschaft von Integration im Zeichen der Musik verkündet. Dem wahren Rock'n'Roll sind Abstammung, Hautfarbe und Religionszugehörigkeit scheißegal. Hauptsache, die Post geht richtig ab. Und auch in diesem Georg-Meier-Roman, der wieder einmal erstklassigen Filmstoff bietet, geht die Post richtig ab. Die Story furios und mitreißend spielt im Jahr 1977. Hans Lubkowitz wird nach sieben Jahren Gefängnis in den brodelnden Deutschen Herbst entlassen. Eine Woche zuvor ist Elvis Presley gestorben. Aber das ist es nicht, was den 31-Jährigen umhaut. Sondern RAF-Terrorismus, Heroin-Schwemme, die zunehmende Arbeitslosigkeit und vor allem die unglaubliche Anzahl von Einwanderern. All diese rasanten gesellschaftlichen Veränderungen lassen Hans Lubkowitz beinahe seine guten Vorsätze vergessen. Ständig stolpert er in irrwitzige Situationen, gerät wieder auf die schiefe Bahn. Doch dann wendet sich das Blatt. In einem wahrlich unromantischen Milieu trifft er auf die Ex-Domina Doris. Später kommt die Zuneigung eines struppigen Straßenkaters hinzu und die Freundschaft mit einem jungen Türken. Bülent sieht aus wie der junge Elvis, singt wie Elvis und will unbedingt auf die Bühne. Wie immer in Meiers Büchern tummeln sich in diesem Roman zahllose schräge Typen, wechseln skurrile, rasante Situationen mit Momenten großer Menschlichkeit. Eine fulminante, irrwitzige Geschichte, wie sie nur einer erzählen kann, der von dieser Zeit und dem Leben abseits der Normen reichlich gekostet hat.

Autorenportrait

Georg Meier Geboren 1947 in Gießen. Ausbildung als Koch. Von 1966 1973 Lehr und Wanderjahre als Beatnik, Gammler und Hippie in europäischen Großstädten und Gefängnissen. Mehrmals auf dem Landweg nach Indien gereist. Den Lebensunterhalt u.a. als Topfspüler, Koch, Hafenarbeiter, Pflastermaler und Haschischdealer verdient. 1974 Eröffnung einer Kneipe in Limburg. 1975 Heirat. 1976 Umzug nach Hamburg und Eröffnung einer Szenekneipe. 1991 1998 Kneipenrestaurant. Romane: 'Alle waren in Woodstock außer mir und den Beatles', 2008. 'Härte 10', 2009. 'Mit dem Gibbon und John Lennon nach Ancona', 2010. Erzählungen: 'Kein weiter Weg vom Puddingshop zum Père Lachaise', 2011.

Leseprobe

Hinter dem Schalter thronte krötenhaft ein dicker Mann in meinem Alter mit Hornbrille und verächtlichem Grinsen. >Wir haben Panzerglas, Sie Anfänger. Ich werde jetzt vor Ihren Augen in aller Ruhe mein Frühstück auspacken und verzehren. Den Alarmknopf habe ich bereits gedrückt.< Verfluchter Drecksack, total abgewichst, dachte ich entsetzt - und brüllte: >Ich weiß, dass ihr Panzerglas habt! Wenn du Wichser nicht innerhalb von fünf Sekunden anfängst, die Tüte mit Scheinen zu füllen, ist dein Kunde ein toter Mann, und an den Tapeten klebt massenhaft Blut!< Der Hüter des Geldes blieb ungerührt, öffnete die Aluminiumdose mit den belegten Broten, biss in ein Käsebrot und nuschelte: >Das ist kein Kunde, sondern der Kommunist Hermann Bebbel, der seit Jahren fast täglich hier reinkommt, um ungefähr zwanzig Minuten lang gegen den Kapitalismus und die Herrschaft der Banken zu wettern. Die größte Nervensäge der ganzen Wetterau. Wär mir recht, wenn der endlich ins Gras beißen würde.<