Beschreibung
In diesem Buch geht der Autor den Schritt hin zum Ganzen, der Einheit allen Seins und Nicht-Seins. Die Annahme, daß Beobachter und das Objekt der Beobachtung sich in einem gemeinsamen System befinden und gegenseitig beeinflussen, deckt sich hierbei vollständig mit der von Heisenberg postulierten Unschärferelation. Djassemis philosophischen Theorien sind nicht gebunden an eine bestimmte theologische Richtung, sondern richten sich an jene, die der Doktrin etablierter Religionen den Rücken gekehrt haben und nach einer umfassenden Sichtweise suchen. Hier finden sie die überzeugende Antwort auf alle ihre Fragen.
Autorenportrait
Zum Autor: Dr. Mohammed Djassemi, gebürtiger Iraner (1933) schloß sein Politikstudium an der Hochschule der Politik in München mit dem akademischen Titel dipl. sc. pol. ab und promovierte an der philosophischen Fakultät der Augsburger Universität mit der Note "cum laude". Er gehörte 25 Jahre der linken Szene an, von der er sich vierzig-jährig aus freien Stücken und kritisch trennte. "Bei aller großen Hochachtung für Marx ... er hat sich antropologisch geirrt", so der Autor in mehreren Streitschriften.
Leseprobe
Vorwort Der Mensch ist nicht nur ein vernunftbegabtes Wesen, sondern auch ein glaubendes. (Zu dieser Erkenntnis wollte auch Marx sich in Folge des absoluten Rationalismus seines Jahrhunderts nicht bekennen!) Wo die Vernunft nicht weiterkommt, da beginnt der Glaube. Angesichts des Heiligen Ganzen gibt es genug Momente, wo die Vernunft alleine nicht weiterkommt. Es drängt sich der Vergleich auf, als ob wir mit einer Taschenlampe einen dichten Wald in der Größe des gesamten Globus erkunden wollten. Vernunft und Glaube sind zwei Fassetten unseres Geistes, die - jede auf ihre Weise - uns zum Ganzen Zugang verschaffen. Nehmen die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu, so muß nicht der Glaube verkümmern oder in Vergessenheit geraten, sondern die erforderliche Entwicklung durchmachen, um mit der Vernunft Schritt zu halten. Das vorliegende Buch stellt einen solchen Versuch der Anpassung dar. Es ist - der Herausforderung unserer Epoche Folge leistend - der Versuch, "modern" und d. h. den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechend zu "glauben". Im Mittelpunkt der Kristallisierung eines solchen Glaubensinhaltes liegen die Begriffe von Schöpfer und Schöpfung. Die etablierten Glaubensrichtungen postulieren einen "Schöpfer", der außerhalb und über der "Schöpfung" steht. Wir hingegen konstatieren, daß das universelle Ganze sowohl der Schöpfer als auch die Schöpfung sei. Als Schöpfer ist das universelle Ganze unendlich, als Schöpfung aber endlich. Es ist eine Logik von "Sowohl - als auch" statt "entweder - oder", die diesem Glaubensinhalt Rechnung trägt. Westerland, März 2001