Beschreibung
Ein Kriminalroman aus den "Roaring Twenties", den goldenen 1920er Jahren, ist im Nachlass des Schriftstellers Siegfried von Vegesack (1888-1974) erhalten. "Wer spukt bei Mac Lean?" wurde 1929 zuerst als Fortsetzungsroman in einer Zeitung veröffentlicht. Vegesack führt in die aufregende Welt der damals noch jungen Filmindustrie: Der amerikanische Regisseur Mac Lean und seine Frau Maud Mirabel, eine bekannte Schauspielerin, residieren für Dreharbeiten in Stockholm. Doch es kommt zu Zwischenfällen und der Regisseur erhält Drohschreiben. Detektiv Haglund übernimmt den Fall, ermittelt im illustren Umfeld der beiden Prominenten und verfolgt die Spuren, die am Ende bis nach Berlin und Riga führen. Siegfried von Vegesack schreibt einen Kriminalroman am Puls der Zeit, in dem die Filmbranche und die zunehmend wichtige Rolle der Boulevardpresse verhandelt werden. Auch der Dualismus des als modern empfundenen Amerika mit dem Sehnsuchtsort Hollywood und der bedrohlich wirkenden Sowjetunion scheinen durch. In seinem Nachwort erläutert Rolf Rieß die Hintergründe zum zeitlichen Kontext sowie zur Gattung des Kriminalromans.
Autorenportrait
Rolf Rieß ist 1959 geboren. Er ist Historiker und Gymnasiallehrer und hat die Schriften von Ludwig Feuchtwanger und den Briefwechsel zwischen Siegfried von Vegesack und Rolf von Hoerschelmann herausgegeben; zudem diverse Veröffentlichungen zu Exilliteratur, Adalbert Stifter, Hans Watzlik u. a. Für die Reihe der "Weißensteiner Miniaturen" veröffentlichte er bereits den Briefwechsel zwischen Alfred Kubin und Siegfried von Vegesack (Band 1), die Debatte um die Georg-Büchner-Preisverleihung an Golo Mann (Band 3) sowie Briefe und Essays über die Verbindung Siegfried von Vegesacks mit Paul Rohrbach (Band 7).