Beschreibung
Georg Wilhelm Steller gelangte 1740 als Teilnehmer der von Vitus Bering geleiteten "Großen Nordischen Expedition" (1733-1743) nach Kamtschatka, wo er bis 1745 naturkundliche und ethnografische Untersuchungen durchführte. Seine Forschungsmethoden waren für die damalige Zeit bemerkenswert. Ihm gelang eine umfassende und bis heute einzigartige Beschreibung des dort lebenden Volkes der Itelmenen. Besonders beeindruckte ihn, wie umsichtig die Einheimischen die Natur mit Hilfe ihres überlieferten Wissens nutzten. Er zeichnete sich zudem durch eine humanistisch geprägte Einstellung den Einheimischen gegenüber aus. Als Zeuge deutlicher gesellschaftlicher Umbrüche kritisierte er wie kaum ein anderer das Vorgehen russischer Eroberer. Seine detaillierten und einfühlsamen Beschreibungen sind die wohl wertvollste Quelle zur frühen Geschichte und Ethnografie Kamtschatkas.
Autorenportrait
Erich Kasten (Hg.) ist Ethnologe und führt seit den 1990er Jahren Forschungsprojekte auf Kamtschatka durch. Neben Ausstellungs- und Publikationstätigkeit befasst er sich als wissenschaftlicher Leiter der Kulturstiftung Sibirien vor allem mit Arbeiten zum Erhalt von bedrohtem Kulturerbe sibirischer Völker.
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