Beschreibung
In den Designdiskursen und -praktiken um 1960 spielten systematische Methoden des Entwerfens eine bedeutende Rolle. In Bewegungen wie dem Design Methods Movement oder dem Creativity Movement wurden wissenschaftlich-rationale Arbeitsweisen auf Prozesse des Entwerfens übertragen. Produkte, Ideen und Erfindungen sollten gleichermaßen systematisch hervorgebracht werden. Zeitgleich lässt sich auch in der Kunst eine Hinwendung zu Systemen und systematischen Entwurfsmethoden ausmachen. Claudia Mareis und Michael Rottmann behandeln in ihrem Beitrag dieses historische Phänomen. Sie gehen der Frage nach, inwiefern der von den USA ausgehende Kreativitäts- und Methodendiskurs der Nachkriegszeit einerseits eine Gleichsetzung von Kreativität mit (vermeintlicher) Produktivität beförderte und wie andererseits die medialen Bedingtheiten und Grenzen systematischer Entwurfsmethoden in den Bereichen Design und Kunst reflektiert und kritisiert wurden.
Autorenportrait
Prof. Dr. Claudia Mareis, geboren 1974 in Zermatt/CH, ist eine Designerin sowie Design und Kulturwissenschaftlerin. Seit 2013 ist sie Professorin für Designtheorie und forschung an der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW Basel. Sie ist die Leiterin des Instituts Experimentelle Design und Medienkulturen IXDM und die Gründerin des dazugehörigen Critical Media Lab (seit 2014). Daneben ist sie PI des ExzellenzClusters Bild Wissen Gestaltung der HumboldtUniversität zu Berlin. Seit 2008 ist sie im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Designtheorie und forschung DGTF, seit 2015 ist sie VizePräsidentin des Swiss Design Network.